ÖFB-Team: Nichts soll die gute Stimmung trüben
Eine EURO ist bekanntlich kein Wunschkonzert. Teamchef Marcel Koller äußerte dennoch den Wunsch, dass so viele Spieler wie möglich ihre Vereinszukunft noch vor Anpfiff des Turniers in Frankreich geregelt haben, damit die Köpfe frei sind für das Wesentliche: die EM.
Baumgartlinger und Özcan haben sich brav daran gehalten und schon bei Leverkusen unterschrieben. Doch für andere Spieler ist die nahe Zukunft nicht dermaßen klar und einfach, sie befinden sich in der Warteschleife. Wie Marko Arnautovic und Aleksandar Dragovic. Letzterer wollte beim offiziellen Medientermin gestern keine Frage zu einem möglichen Transfer nach Dortmund beantworten. Das Interesse ist zwar bestätigt, aber auch Leverkusen könnte zum Thema werden. Dragovic ist diesbezüglich ein gebranntes Kind, in jeder Transferperiode wird sein Name mit vielen Klubs in Verbindung gebracht, der Sprung von Kiew zu einem größeren Klub ist aber noch nicht gelungen.
Auch Spaß muss sein
Dafür gab sich Kollege Arnautovic umso redseliger, präsentierte sich im Teamcamp in der Schweiz bestens gelaunt und zu guten Sprüchen aufgelegt. Und das, obwohl er tags zuvor beim 14:0 gegen Schluein kein einziges Tor erzielt hatte. Seine Konzentration gilt voll und ganz der EURO, bei der er sich "den Arsch aufreißen" will. Vielleicht auch, um sich für einen großen Verein zu empfehlen.
Sein Vertrag bei Stoke läuft noch eine Saison. "Ich bin dort überglücklich, weil mich Trainer und Verein wieder zum Leben erweckt haben. Ich weiß derzeit noch gar nichts. Ich spiele die EURO, den Rest macht mein Bruder. Jetzt gerade interessieren mich die Gerüchte über mögliche Transfers nicht. Es ist schön, wenn man solche Dinge hört, mehr aber nicht."
Sein Ex-Trainer José Mourinho hat bei Manchester United angeheuert. Arnautovic musste grinsen. "Ich wünsche ihm viel Glück. Für mich ist er der beste Trainer der Welt." Kurze Pause, dann der Nachsatz: "Aber auch Koller und Hughes sind super Trainer, ihnen habe ich viel zu verdanken. Sie haben mir in meiner Karriere sehr viel geholfen."
Ein weiterer Freund, Rubin Okotie, hält es ähnlich wie Arnautovic. Er weiß nicht, ob er auch kommende Saison bei 1860 München auf Torjagd gehen wird. "Mein Fokus liegt voll und ganz auf der EURO. Ich beschäftige mich nicht mit Gerüchten oder Angeboten. Ich will meine Ruhe haben." Und Tore schießen, wenn er gebraucht wird. Die vier Volltreffer gegen den Unterliga-Klub darf man freilich nicht überbewerten, "dennoch tut so etwas einem Stürmer immer gut".
Auf der Bühne
Ein Vereinswechsel ist auch für Florian Klein, Absteiger mit Stuttgart, ein Thema. Er hat bei den Schwaben auch für die zweite Liga einen Vertrag. Ob er diesen erfüllen wird? "Es ist schon eine reizvolle Aufgabe, mit dem VfB wieder aufzusteigen. Aber das Frühjahr war für mich frustrierend." Trainer Kramny und Sportdirektor Dutt redeten nicht viel mit Klein. "Aus meiner Sicht gab es sportlich eigentlich keinen Grund, etwas zu ändern. Und am Ende hat man mir sogar einen Amateurspieler vorgezogen." Für Klein hat die EURO daher eine besondere Bedeutung. "Es ist eine Bühne, auf der ich mich präsentieren kann. Erst danach werde ich weitersehen. Spiele ich eine gute EURO, dann sieht es für mich auch wieder besser aus."
Im Teamcamp ist nichts davon zu spüren, dass Transfer-Anbahnungen die gute Stimmung trüben könnten. Denn der Schmäh läuft. Vor allem bei Arnautovic: "Alle kommen immer mit einem Lachen zum Team. Okay, außer dem Hinteregger, den habe ich noch nie lachen gesehen." Auch nicht nach dessen Traumtor im Testspiel? "Ich hab’ hingesehen – das war nur ein Schmunzeln."
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