- Der Minuspunkt: Ballbesitz
Nur ein Minuspunkt, doch der war richtig dick. Die Slowaken schlossen das Zentrum und die Österreicher hatten 45 Minuten lang keine Idee, wie sie damit umgehen sollten. Im Spielaufbau wurde in die Breite gespielt und unter Druck Bälle verloren, die dann zu Chancen oder Freistößen der Gastgeber führten. Zwölf Schüsse des Gegners ließen die Österreicher zu, mehr als im Herbst gegen Deutschland (8) oder Belgien (7). Und das hatte eben vor allem im Spiel mit Ball seinen Ursprung und nicht am Defensivverhalten.
- Bewährte Qualität: Defensivverhalten
Nach ihren Ballverlusten reagierten die Österreicher meist blitzschnell, gingen aggressiv ins Gegenpressing oder sprinteten hinter den Ball. Das Umschalten von Offensive auf Defensive war die beste Spielphase des ÖFB-Teams an diesem Abend und hatte zu Folge, dass die Slowaken aus ihren zwölf Torschüssen nichts machten. Oft mussten sie aus schlechter Position oder unter Druck abschließen, weshalb nur zwei ihrer zwölf Versuche aufs Tor von Patrick Pentz gingen.
- Seltene Qualität: Effizienz
Gemäß der „Expected Goals“-Statistik, die der Qualität der Torchancen Ausdruck verleiht, hatten die Österreicher nur Chancen für 0,89 Tore. Getroffen hat man aber zwei Mal. In Wahrheit hat man nur einen echten Sitzer vergeben, als Baumgartner den Ball im Sitze über die Linie drücken wollte (57.).
- Auffallend: Die starken Joker
Während von Beginn an nicht alle überzeugen konnten, machten es fünf Joker besser: Von Xaver Schlager und Max Wöber war das schon am ehesten zu erwarten. Letzterer leitete das 2:0 mit einem super Pass im Spielaufbau ein, das Trio Patrick Wimmer, Romano Schmid und Andreas Weimann vollendete sehenswert. Vor allem Schmid und Weimann stellten dabei mit ihrem jeweils ersten Kontakt ihre saubere Technik unter Beweis.
Trotz des Sieges waren die Österreicher nicht wirklich zufrieden. Vor allem Kapitän Marcel Sabitzer sprach Klartext: „Es war kein souveräner Sieg. Wir haben schlampig gespielt und haben sie zu Kontersituationen eingeladen.“ Mit so viel nüchterner Selbstkritik kann es fast nur weiter aufwärtsgehen.
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