Tor nach sieben Sekunden: Die Deutschen auf den Spuren des ÖFB

Sieben Sekunden dauerte es, bis Florian Wirtz in Lyon zum 1:0 getroffen hatte. Und das, weil die Männer des DFB den kapitalen Fehler begingen, den Anstoß zunächst zurück zu spielen. Zu ihrem Glück allerdings zu Toni Kroos. Der Rückkehrer von Real Madrid, von Besserwissern oft als „Querpass-Toni“ verschmäht, spielte einen sehenswerten Steilpass auf Florian Wirtz. Der 20-jährige Jungstar von Sensationsteam Leverkusen fasste sich ein Herz und knallte den Ball aus rund 20 Metern sehenswert ins Tor.

Es war das schnellste Tor der deutschen Länderspielgeschichte. Bisheriger Rekordhalter war Lukas Podolski, der im Mai 2013 in Miami beim 4:2 gegen Ecuador nach neun Sekunden getroffen hatte.

Insgesamt war der erste Auftritt des DFB-Teams nach dem 0:2 in Wien gegen Österreich im November ein durchaus gelungener. Bundestrainer Julian Nagelsmann startete nach seinem radikalen Kaderumbau mit der im Training eingeübten Wunschformation in das EM-Jahr.

Nur der verletzte Manuel Neuer fehlte im Tor. Ersatzmann Marc Andre ter Stegen überzeugte allerdings unter anderem mit einem sehenswerten Reflex gegen Kylian Mbappe.

Joshua Kimmich spielte als rechter Verteidiger eine gute Partie, links in der Abwehr machte der Stuttgarter Länderspiel-Neuling Maximilian Mittelstädt gute Figur. 

Im Zentrum zog Toni Kroos die Fäden und in der Offensive wirbelten Wirtz und Bayerns Jamal Musiala, der den zweiten Treffer durch Arsenal-Stürmer Kai Havertz vorbereitete (49.). Auch dieses Tor war sehenswert, fand bei Kroos seinen Ursprung und wurde über Wirtz eingeleitet. Kurzum: Mit den Deutschen wird man bei der Heim-EM dann doch rechnen müssen.