Involviert sind neben Neuhold Teammanager Mario Margreiter, Sportdirektor Peter Schöttel und Teamchef Ralf Rangnick.
Die Auswahl des idealen Quartiers, Teambasecamp genannt, ist strategisch von essenzieller Bedeutung. Vor allem beim kommenden Turnier, wo die Nationen sogar innerhalb der Gruppen kreuz- und quer durch Deutschland reisen müssen.
Ruhelage
Dem ÖFB schwebt daher ein Quartier in der Mitte des Landes vor und hat die Grundsatzfrage – Großstadt oder eher ländlicher Raum – für sich schon beantwortet. Schöttel: „Zweiteres ist für uns eindeutig wichtig. Wir brauchen einen Ort, wo die Spieler runterkommen können. Ein Quartier in der Nähe einer Großstadt ist gut, aber nicht mittendrin.“
Neuhold unterstreicht: „In der Stadt hätte man die Nähe zu den Fans, aber auch weniger Ruhe. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass ein Turnier ohnehin hektisch und schnelllebig ist, daher wäre ein Rückzugsgebiet gut.“ Und dort müsste man die richtige Mischung finden, damit Erholung nicht zur Langeweile wird.
Flughafen-Nähe
Aufgrund der zu erwartenden Flugreisen von Spiel zu Spiel erhält auch die Nähe zu einem großen Flughafen wie beispielsweise Frankfurt eine besondere Wichtigkeit. Wie immer bietet die UEFA in einem Katalog Quartiere an. Schöttel: „Die wirklich guten sind aber auch bei den großen Nationen begehrt.“ Der Sportdirektor wünscht sich eine alsbaldige sportliche Qualifikation. „Dann hätten wir so schnell wie möglich eine Planungssicherheit.“
Neuhold rechnet mit einer Quartier-Entscheidung in vier bis sechs Wochen, jedenfalls deutlich vor der Gruppen-Auslosung der Endrunde in Hamburg.
Zuletzt top
Mit der Wahl der letzten drei Quartiere für große Turniere zeigt sich der ÖFB zufrieden. Bei der U-21-EM 2019 in Italien residierte das Team in den Weinbergen des Friaul, das A-Team bereitete sich auf die EURO 2021, in ganz Europa gespielt, in Seefeld vor. Neuhold: „2021 war sicher eine besondere EM, Seefeld war letztlich eine perfekte Wahl.“
Und das Frauenteam bezog in England bei der EM 2022 ebenfalls ein sehr gutes und gut gelegenes Quartier. Schöttel: „Die letzten drei Turniere waren alle top in dieser Hinsicht. Wir haben es immer gut erwischt.“
Wieder im Plus
Der ÖFB lässt sich gute Turnier-Quartiere durchaus etwas kosten wie beispielsweise bei der EURO 2016 in Frankreich, wo man in Mallemort zwischen Avignon und Aix-en-Provence wohnte.
Das nötige Kleingeld spielt das A-Team mit den Erfolgen und der damit verbundenen Euphorie derzeit ein. Denn die positive Stimmung macht sich auch auf dem Konto des ÖFB bemerkbar. Nach zwei Jahren mit einem Budget-Minus werden 2023 wieder schwarze Zahlen geschrieben.
Grund dafür sind unter anderem höhere Einnahmen aus Ticketverkäufen. Das Oktober-Spiel im Happel-Stadion gegen Belgien ist bereits ausverkauft, Selbiges wird wohl auch bald für den November-Test gegen Deutschland gelten.
„Wir haben für 2023 einen niedrigen siebenstelligen Betrag im Positiven eingeplant, und wie der Forecast zeigt, sind wir gut auf Schiene“, sagt Neuhold.
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