ÖFB-Frauen vor Nations-League-Highlight gegen Frankreich in Rennes
Das ÖFB-Nationalteam der Frauen trifft heute in der Nations League in Rennes auf Frankreich (21.10 Uhr/live ORF Sport+). Nach den beiden Siegen zuletzt gegen Portugal lebt sogar noch die kleine Chance auf den Gruppensieg – und damit die Olympiateilnahme nächstes Jahr in Paris. Allerdings müssten die ÖFB-Frauen dafür heute vor 26.000 Zuschauerngewinnen. Erklärtes Ziel ist der Ligaverbleib.
“Es wartet ein richtig cooles Stadion und eine tolle Atmosphäre auf uns. Für die Spielerinnen sind solche Partien ein absolutes Highlight”, sagt Teamchefin Irene Fuhrmann. Es wird morgen - nach dem Spiel im Old Trafford bei der Euro 2022 - die zweitgrößte Kulisse für das Frauen-Nationalteam sein. “Die Rollen sind ganz klar verteilt, dennoch haben wir in Rennes morgen nichts zu verlieren”, sagt Fuhrmann.
"Gesellschaftliche Frage"
Eine ÖFB-Leistungsträgerin muss weiter zusehen: Arsenal-Legionärin Laura Wienroither ist immer noch mit ihrem linken Knie beschäftigt. Die Oberösterreicherin hatte sich im Mai das Kreuzband gerissen. Im KURIER-Fußball-Podcast Nachspielzeit erzählt die 24-Jährige vom langwierigen Comeback und dem Stellenwert des Frauenfußballs in England im Vergleich zu Österreich: "Ich kriege mit, was in England in den Stadien los ist, auf Social Media, im Fernsehen. Da ist England sicher weit vorne. Hier bekommt der Frauenfußball die Aufmerksamkeit, die er verdient hat", sagt Wienroither. "Es ist vielleicht auch ein bisschen eine gesellschaftliche Frage, dass Österreich noch nicht so weit ist." Sie würde sich ein wenig mehr Mut der Beteiligten erhoffen.
Im Nationalteam sehe sie eine "gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen Spielerinnen". An den Siegen gegen Portugal habe man deren Qualität erkennen können. "Das wäre vor ein paar Jahren noch eine Riesenüberraschung gewesen. Das steht für die Entwicklung des Frauenfußballs in Österreich."
"Wenn das im Männerfußball passieren würde..."
Über die Häufung der Kreuzbandrisse im Frauenfußball sagt Wienroither: "Nicht alle Knieverletzungen haben dieselben Gründe. Jede Spielerin ist anders, befindet sich in einer anderen Lebensphase. Diese Faktoren wirken darauf ein. Da einen bestimmten Grund zu finden, ist schwierig." Bei der Debatte, die spätestens durch die vielen Kreuzband-bedingten Ausfälle bei der WM öffentlich geworden ist, müsse sich "jeder an der Nase neben. Die Spielerin, die Vereine, die UEFA, FIFA, die Ligen. Wenn man den Spielplan ansieht im Frauenfußball, da ist im letzten Jahr ein kompletter Wandel passiert.
Mehr als 30 Spielerinnen haben die WM wegen einer Kreuzbandverletzung verpasst. Da muss man wahrscheinlich in der oberen Etage ansetzen und etwas ändern."
Sie fügt hinzu: "Wenn die Situation, die der Frauenfußball im Moment hat, der Männerfußball hätte, hätte man schon funfmal soviel Zeit investiert, um das zu vermeiden. Deshalb ist es gut, dass es jetzt ein bisschen zum Thema wird. Denn so kann es nicht weitergehen."
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