Es ist ein Traum gegen Barça zu spielen. Ich habe den Verein schon immer gemocht und war ein glühender Messi-Fan. Ich habe Hunderttausende Youtube-Videos von ihm gesehen.
Also leben Sie momentan Ihren Fußballtraum?
Aktuell genieße ich es in der Tat. Und es ist dabei sogar Platz zum Träumen, zum Beispiel vom Nationalteam und von den Olympischen Spielen.
Träume können auch schnell platzen. So wie im Vorjahr, als Frankfurt nicht in die Champions League kam und Österreich nicht nur WM gefahren ist.
Das war bitter. Erst die Euphorie bei der EM. dann das Aus in der Champions League gegen Ajax und dann in der WM-Quali. Das hat wehgetan, denn man spürt den Hype um den Frauenfußball und würde gerne mitarbeiten daran.
Trotz des Ausscheidens wollte Frankfurt schon letzten November mit ihnen bis 2025 vorzeitig verlängern.
Ja. Ich war aber frustriert, musste erst alles analysieren.
Im Juli haben Sie dann unterschrieben.
Der Klub hat Geduld bewiesen und mir Wertschätzung entgegengebracht. Es ist aufgegangen, auch wenn wir seit September fast nur englische Wochen haben. Aber toll, in drei Bewerben spielen zu können. Außerdem bin ich hier zu einer Führungsperson gereift.
Sie waren aber schon im Nachwuchs Kapitänin.
Ich stehe halt zu den Werten, die auch die Generation um Carina Wenninger und Viktoria Schnaderbeck im Team vorgelebt haben.
Und Sie sind auch nicht auf den Mund gefallen. Floskeln hört man von Ihnen selten. Dafür hat zuletzt Martin Hinteregger auch David Alaba kritisiert.
Was bei den beiden war, habe ich nicht verfolgt. Aber man bewegt sich mit seinen Aussagen auf einem schmalen Grat. Denn es werden immer Schlagzeilen für die Titelseiten gesucht. Es ist aber trotzdem wichtig, dass man authentisch bleibt. Und man muss auch Kritik aushalten.
Sie müssen also nicht von allen geliebt werden.
Ich brauche keine 10.000 Follower. Ich brauche meine Grundwerte und meine Familie. Fehler sind erlaubt und man darf auch Schwächen zeigen.
Sie sind jedenfalls kommunikativ. Was sind Ihre Pläne für die Karriere nach der Karriere?
Ich studiere Sportmanagement, denn ich will im Fußball tätig sein.
Woran kann man Ihren Reifeprozess festmachen?
Ich war schon ein kleiner Strizzi. 2019 hat dann Trainer Niko Arnautis angefangen, aus einer Gruppe von jungen Mädchen eine Mannschaft zu formen. Zwischen 18 und 25 Jahren ist eine prägende Phase, in der man von daheim weggeht, den ersten Liebeskummer hat ...
...oder sportlich an sich arbeitet.
Auch das. Stillstand kenne ich nicht, ich will ständig die beste Version von mir herausbilden.
Wie meinen Sie das?
Ich war im Vorjahr mit meiner Torausbeute absolut nicht zufrieden. Also habe ich die längere Sommerpause wegen der verpassten WM genutzt, um im letzten Drittel zu arbeiten. An meinem Abschluss, am Zug zum Tor. Ich wollte effektiver werden.
Ihr Abschluss ist für eine Straßenkickerin nicht schlecht. So hat Sie ihr Trainer vor Kurzem genannt.
Wenn es darum geht, dass eine immer den Ball will, ihn immer gern am Fuß hat und auch ins Dribbling geht. In dem Fall bin ich eine Straßenkickerin.
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