Nach Rettungseinsatz: Sturm Graz folgt Rapid ins Cup-Finale
Klagenfurt muss sich rüsten, sogar das Wörthersee-Stadion könnte ausverkauft sein. Sturm besiegte im zweiten Halbfinale des ÖFB-Cups den LASK mit 1:0 und trifft im Endspiel am 30. April auf Rapid. Bevor es so weit war, musste wieder einmal gezittert werden. Nicht nur auf dem Rasen.
Medizinischer Notfall
Es muss ein böser Schatten über dem Liebenauer Stadion liegen. Wie schon am Sonntag gegen Rapid konnte aus demselben Grund das Cup-Halbfinale gegen den LASK nicht pünktlich beginnen: Erneut musste eine Person reanimiert werden. Statt 20.30 Uhr wurde um 21 Uhr angepfiffen. Unter diesen Umständen waren es doch gute Nachrichten, die alsbald verkündet wurden: Die Frau wurde stabilisiert und ins Krankenhaus gebracht. Aus diesem kam zuletzt auch gute Kunde: Jenem Bier- und Brezelverkäufer, der vor dem Rapid-Spiel zusammenbrach, geht es besser.
Es gab auch schönere Dinge, die sich abseits des Geläufs im Grazer Süden abspielten. Um 19 Uhr wurde Sturms Erfolgsmannschaft vor dem Stadion von Hunderten Fans feierlich empfangen und für die jüngsten Leistungen bejubelt. Szenen, die man während der Saison sonst nur von den großen Ligen wie aus Italien oder Spanien kennt.
Angst vor Impotenz
Schon vor der Partie wurde Sturm-Trainer Christian Ilzer einmal mehr zum Philosophen. Er wollte den Spielern den Druck des „Gewinnen-Müssens“ mit den Worten: „Wir dürfen uns nicht auf die Ergebnisse, sondern auf die Aufgaben konzentrieren, sonst wird man geistig impotent“, nehmen.
Seine Spieler befriedigten ihn und die Fans anfangs weniger – zunächst traf Nakamura die Stange, dann musste Schnegg bei einem Schuss des Ghanaers Mustapha, der von der Stange Richtung Torlinie marschierte, auf der Linie retten. Alles in Minute vier und fünf. Im Gegenzug scheiterte dafür Emegha an Tormann Schlager. Es war von Anfang an ein Spitzenspiel: Der von Trainer Didi Kühbauer gut eingestellte LASK war, wie Sturm, stets gefährlich. Das sahen zu Beginn nicht alle LASK-Fans, denen die zuckerlrosa Dressen ihrer Lieblinge ziemlich sauer aufstießen und sich deshalb aus Protest erst nach rund 20 Minuten im Stadion einfanden. In der Folge traf Prass die Stange, Chancen hatten Sarkaria und Gazibegovic da und Mustapha wie Zulj dort.
Nach der Pause wurde die Angelegenheit zunächst ereignisloser, Höhepunkte waren rar. Bis sich der Slowene Tomi Horvat in der 69. Minute ein Herz fasste, sein Schuss landete im langen Eck. Am Ende drängten die Linzer auf den Ausgleich.
Am Sonntag kann es schon zur Revanche in der Bundesliga kommen, wenn der LASK die Grazer im neuen Stadion empfängt.
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