Salzburg im Schongang ins Halbfinale

Erst kurz vor der Pause bezwang Soriano Safar-Ersatz im Wacker-Gehäuse Markus Egger.
Der Titelverteidiger kommt in Innsbruck zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg.

Double-Gewinner Red Bull Salzburg ist einer erfolgreichen Titelverteidigung im österreichischen Cup um einen Schritt näher. Die Salzburger setzten sich am Dienstagabend im Viertelfinale bei Bundesliga-Schlusslicht Wacker Innsbruck glanzlos, aber verdient mit 3:0 (1:0) durch. Jonathan Soriano erzielte einen Doppelpack (44., 89.), Martin Svejnoha ein Eigentor (53.).

Die Salzburger traten vor lediglich 1.512 Zuschauern - Negativrekord in dieser Saison auf dem Innsbrucker Tivoli - fast in Bestbesetzung an. Wacker-Trainer Roland Kirchler verzichtete im Hinblick auf den Abstiegskampf in der Liga dagegen auf einige Stammspieler, darunter neben Torhüter Szabolcs Safar anfangs auch auf Flügelspieler Daniel Schütz oder Stürmer Roman Wallner. Innenverteidiger Marco Kofler fehlte wegen muskulärer Probleme.

Salzburg diktierte das Spielgeschehen, kam aber nur vereinzelt zu zwingenden Torszenen. Bereits nach 90 Sekunden traf Soriano die Außenstange. Eine Kopfball-Vorarbeit des Spaniers verpasste Havard Nielsen, der den gesperrten Sadio Mane ersetzte, um Schuhbreite (27.). Der Norweger revanchierte sich, indem er kurz vor der Pause einen langen Ball mit der Brust in den Lauf von Soriano legte. Safar-Ersatz Markus Egger bändigte dessen Schuss nicht mehr.

Salzburg im Schongang ins Halbfinale
APA12340206 - 16042013 - INNSBRUCK - ÖSTERREICH: Viertefinalbegegnung zwischen FC Wacker Innsbruck und Red Bull Salzburg beim Samsung Cup Viertelfinale am Dienstag, 16. April 2013, in Innsbruck. Im Bild Franz Schiemer (oben, Salzburg) und Alexander Hauser (Innsbruck) APA-FOTO: Robert Parigger
Franz Schiemer saß da längst auf der Bank. Der Bullen-Verteidiger, der erst vor etwas mehr als einer Woche eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, musste nach einem seiner gewohnt kompromisslosen Zweikämpfe wegen einer Schulterverletzung früh vom Platz (9.). Eine Untersuchung am Mittwoch ergab, dass sich Schiemer einen Bänderriss im linken Schultergelenk zugezogen hat, der ihn vier Wochen außer Gefecht setzen wird.

Seine Teamkollegen zitterten bei einem Schuss von Alexander Fröschl nach Bergmann-Solo nur kurz (53.). Die Entscheidung folgte im Gegenstoß, als Svejnoha einen scharfen Stanglpass von Stefan Ilsanker im Rutschen unglücklich ins eigene Tor lenkte.

Harmlose Tiroler

Die Bullen verwalteten danach ihre Führung. Der im Cup stets statt Alexander Walke eingesetzte Torhüter Eddie Gustafsson war nie ernsthaft geprüft - auch nicht vom eingewechselten Wallner, dessen zwei Schussversuche jeweils geblockt wurden (78.). Soriano hatte auf der Gegenseite erst eine gute Gelegenheit ausgelassen (77.), erzielte nach Teigl-Flanke per Kopf aber doch noch seinen zweiten Treffer. Salzburg durfte sich über den fünften Westderby-Sieg in Folge freuen.

In Innsbruck haben die Salzburger seit mehr als fünf Jahren nicht mehr verloren, in diesem Jahr sind sie weiter ungeschlagen. Für Wacker war es die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Pflichtspielen, am Samstag geht der Kampf um den Klassenerhalt gegen Ried weiter. Salzburg empfängt den WAC.

FC Wacker Innsbruck - Red Bull Salzburg 0:3 (0:1)
Tivoli Stadion Tirol, 1.512 (richtig), SR Harkam

Tore:
0:1 (44.) Soriano
0:2 (53.) Svejnoha (Eigentor)
0:3 (89.) Soriano

Innsbruck: Egger - Bergmann, Siller, Svejnoha, Hauser - Piesinger, Wörgetter - Fröschl (56. Schütz), Merino (67. Wallner), Wernitznig (56. Schilling) - Perstaller

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Schiemer (9. Sekagya), Rodnei, Ulmer - Ilsanker - Kampl (66. Leitgeb), Hierländer, Berisha (85. Teigl), Nielsen - Soriano

Gelbe Karten: Wernitznig bzw. keine

Roland Kirchler (Wacker-Trainer): "Man muss Realist sein. Die Stars von Red Bull und die Mannschaft, die wir heute aufgeboten haben - da ist eine Klasse Unterschied. Man muss fair bleiben und darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Red Bull hat ganz verdient gewonnen. Sie haben die Partie schon in der ersten Hälfte beherrscht. Die guten Chancen haben sie zwar vergeben, den Toren sind aber wieder Fehler von uns vorausgegangen. Daher ist es ärgerlich. Die nächsten drei Spiele entscheiden über die Zukunft unseres Vereins."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir sind sehr zufrieden. Es war ein Klassespiel meiner Mannschaft, sie hat gezeigt, dass ihr der Pokal etwas bedeutet. Sie hat richtig Bock, diesen Titel zu verteidigen. Wir versuchen in beiden Bewerben, die beste Mannschaft zu sein. Wir werden schauen, ob wir in der Meisterschaft noch etwas erreichen können. Wunschgegner haben wir für die nächste Runde keinen. Wenn wir den Pokal aber weiterhin so ernst nehmen, können wir ihn auch gewinnen. Es war eine richtige Topleistung."

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