ÖFB-Cup: Rapid zittert sich nach Elfmeterschießen weiter

Die Entscheidung: Lukas Rath kann es nicht fassen, Richard Strebinger hat ihn durchschaut.
Djuricin im Glück: Mattersburg scheidet in acht Jahren zum sechsten Mal im Elfmeterschießen aus.

Schwab, Pavlovic und Barac hatten ganz sicher getroffen. Auch die Mattersburger Pusic, Hart und Renner hatten keine Nerven gezeigt.

Dann legte sich Murg den Ball auf. Rapid hatte in Mattersburg ein 1:0 verspielt, musste in der zweiten Cuprunde ins Elfmeterschießen. Der Job von Trainer Goran Djuricin hing wieder einmal am seidenen Faden. Murg schoss also, und Kuster hielt. Djuricin schien auf dem Weg zum Arbeitsamt. Er sagte: „Das war ein ganz schlimmer Moment. Der Druck ist eh schon so groß.“

Dann traf Jano. Alar ebenfalls. Kerschbaumer hätte die Wiener aus dem Bewerb schmeißen können, doch er traf nur die Latte. Dann nutzte Ljubicic die Chance. Und Rath scheiterte an Strebinger.

ÖFB-Cup: Rapid zittert sich nach Elfmeterschießen weiter

Es gibt eine kurze Atempause für Rapid-Trainer Djuricin nach dem Cup-Erfolg.

Lob für Strebinger

Rapid war weiter, Djuricin hat seinen Job weiterhin. Er sagte: „Gott sei Dank hat uns unser toller Tormann da rausgerissen.“ Im Cup zählt am Ende der Aufstieg. Zur Leistung sagte Kapitän Stefan Schwab: „Das war nicht das Gelbe vom Ei.“ Mattersburg war aufgeweckt, Rapid fand nur schwer ins Spiel.

Dabei hätte Alar für einen etwas gemütlicheren Abend sorgen können, aber der Stürmer schoss schon nach zwei Minuten nach tollem Pass von Knasmüllner zu schwach und vor allem Tormann Kuster am Oberarm an. Da waren die Zuschauer noch am Schauen, wer denn aller neu ist gegenüber dem Wochenende.

Bei Rapid standen sieben Neue auf dem Feld, nur Sonnleitner, Schwab, Berisha und Auer waren auch am Sonntag in der Startelf. Aber auch bei Mattersburg gab es fünf Neue. Trainer Schmidt musste Mahrer (Sperre) ersetzen, er setzte auch Höller, Hart, Renner und Pusic auf die Bank. Für Schmidt war der Sieg in Graz ein Befreiungsschlag gewesen. Für Djuricin war die Partie in Mattersburg nach der Niederlage in Salzburg das gefühlt 15. Schicksalspiel in seiner Zeit als Rapid-Trainer.

In der 16. Minute hatte Kvasina das Schicksal von Djuricin auf dem Fuß, doch er schoss den Stanglpass von Gruber auf Strebinger. Aber Rapid blieb ruhig und ging in Führung. Potzmann schlenzte den Ball in den Strafraum, genau zwischen Ortiz und Rath. Christoph Knasmüllner nahm ihn technisch fein mit und erzielte die Führung (38.).

Sekunden vor der Halbzeit brachte Auer seinen Chef wieder in die Bredouille mit einer ungeschickten Aktion im Strafraum gegen Ertlthaler, Kvasina verwertete den Strafstoß zum 1:1.

Rapid brauchte Elferschießen zum Weiterkommen

St. Pölten im Visier

Rapid machte weiter das Spiel, Mattersburg aber das Zentrum dicht und konterte. Strebinger parierte Janos Kopfball. Die Wiener zeigten ihre Gefährlichkeit bei Standards, aber Barac köpfelte daneben. Und als Ljubicic den Ball nach einer Ecke über die Linie drückte, gab der Schiedsrichter Abseits. Im Finish wollten es beide Teams noch einmal wissen. Pusic knallte übers Tor, auf der anderen Seite holte Kuster einen Schuss von Murg noch aus der Ecke.

Es ging in die Verlängerung. In der 119. Minute lenkte Kuster einen abgefälschten Schuss von Murg an die Latte. Das Elfmeterschießen musste entscheiden.

Nun hat Djuricin sein gefühltes 16. Schicksalspiel, am Samstag gegen St. Pölten unter Trainer Didi Kühbauer.

ÖFB-Cup: Rapid zittert sich nach Elfmeterschießen weiter

Salzburg gab sich keine Blöße. 

Die Favoriten erfüllten die Pflicht, nur der GAK mischt mit

Die historische Chance für den Cupsieger 2019 auf einen Fixplatz in der Europa League wirkt sich auch in den Ergebnissen aus: In der zweiten Runde konnte kein einziger Underdog überraschen. Am Sonntag ist bei der Auslosung der Achtelfinal-Duelle ist mit dem GAK nur noch ein einziger Amateurverein dabei.

Selbst die in der Meisterschaft schwächelnden Innsbrucker machten im Cup kurzen Prozess: In Neusiedl stand es nach zwölf Minuten bereits 3:0, Endstand 3:1.

Als Großmeister der Rotation erwies sich Didi Kühbauer vor dem Liga-Duell mit Rapid: Der SKN-Trainer bot mit Meisl einen einzigen Spieler vom 3:0 gegen Hartberg erneut in der Startelf auf. Dennoch gab es einen lockeren 5:0-Sieg beim Westligisten Saalfelden, das Ex-Rapid-Talent Okungbowa debütierte. Ebenfalls mit der B-Elf siegte Salzburg souverän: 6:0 in Schwaz. Noch höher siegte der LASK in Stadl-Paura. Der Regionalligist ging 0:8 unter.

SV Mattersburg - SK Rapid Wien 4:5 im Elferschießen, 1:1 nach Verlängerung (1:1,1:1)

Tore: Kvasina (45.+2/Elfmeter) bzw. Knasmüllner (38.)

SC Schwaz (Regionalliga West) - Red Bull Salzburg 0:6 (0:2)

Tore: Minamino (28.), Prevljak (39.), Mwepu (63.), Szoboszlai (68.), Junuzovic (81.), Leitgeb (87.)

ATSV Stadl-Paura (RL Mitte) - LASK 0:8 (0:3)

Tore: Goiginger (16., 27.), Joao Victor (43., 67.), Ramsebner (54.), Otubanjo (61.), Jamnig (76., 78.)

SC Neusiedl am See (RL Ost) - Wacker Innsbruck 1:3 (1:3)

Tore: Bozkurt (37.) bzw. Buchacher (5.), Eler (6.), Rieder (12.)

FC Saalfelden (RL West) - SKN. St. Pölten 0:5 (0:2)

Tore: Ambichl (11., 71.), Balic (34., 67.) Schütz (87.)

FC Stadlau (Regionalliga Ost) - Kapfenberger SV 0:4 (0:2)

Tore: Skrivanek (2., 25.), Feyrer (54.), Milici (87.)

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