"Psychische Folter"? Fußballer saßen auf falschem Flughafen fest

 William Troost-Ekong
Nigerias Nationalteam saß stundenlang an falschem Ankunftsort fest und will das Afrika-Cup-Spiel in Libyen boykottieren.

Nigerias Fußball-Nationalmannschaft hat nach einer Odyssee zu einem Qualifikationsspiel für den Afrika-Cup in Libyen einen Boykott der Partie angekündigt. Man werde wieder die Heimreise antreten, teilte Kapitän William Troost-Ekong am Montag auf X mit. Die Nigerianer waren davor über zehn Stunden an einem Flughafen rund 250 km vom eigentlichen Spielort Benghazi entfernt festgesessen. Berichten von Spielern zufolge soll der Flughafen verlassen gewesen sein, es habe im verschlossenen Wartebereich weder Essen noch Trinken für das nigerianische Team gegeben.

Nigerias Sportminister John Owan Enoh zeigte sich entrüstet, dass der Flug mit der Mannschaft umgeleitet worden sei und das Team sich nun „in so etwas wie einer Geiselsituation“ befinde. Der Politiker sprach von „einem Trauma und psychischer Folter“. Das Spiel hätte eigentlich am Dienstag stattfinden sollen.

Die Nigerianer vermuten hinter der chaotischen Situation eine Retourkutsche der Libyer. Der libysche Verband LFF hatte sich zuvor Medien zufolge beschwert, beim Hinspiel in Nigeria am Freitag schlecht behandelt worden zu sein. Demnach habe das Gästeteam mehrere Stunden auf einen Shuttlebus warten müssen. Die LFF wies den Sabotageverdacht nun zurück und verwies darauf, dass die Umleitung von Flugzeugen nichts Ungewöhnliches im internationalen Luftverkehr sei.Wie die Partie nun gewertet wird, war vorerst unklar. Nigeria hatte am Freitag mit 1:0 gewonnen und führt die Qualifikationsgruppe für den Afrika-Cup 2025 aktuell an.

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