Salzburg steht vor dem Aus

Für die Salzburger dürfte die Europa League vorbei sein.
Die Salzburger waren das spielbestimmende Team, ein schwerer Fehler leitete die Niederlage ein.

Zum sechsten Mal spielt Salzburg in der Europa-League-Gruppenphase, zum ersten Mal wurden die ersten drei Gruppenspiele verloren. Nach dem 0:1 daheim gegen Nizza ist die sowieso schon minimale Aufstiegschance noch minimaler geworden.

Irgendwie konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Trainer Óscar mit seiner Aufstellung allen die lange Nase zeigen wollte. Just im Europa-League-Gruppenspiel der letzten Chance kamen alle Neuzugänge zum Einsatz, die sonst nur Reserve sind. Nur einer der Neuen schaffte es auch gegen Nizza nicht in den 18-Mann-Kader: Teamkaderspieler Stefan Stangl.

Es dauerte keine 13 Minuten, bis erstmals zu sehen war, dass diese Salzburger Elf alles andere als eingespielt ist: Nach einem schlampigen Querpass von Wisdom, der als Ersatz für den verletzten Rechtsverteidiger Schwegler geholt worden war, gestern aber in der Innenverteidigung spielte, vertändelte Miranda gegen Pléa den Ball. Der Franzose ließ Keeper Walke keine Chance – 0:1.

Salzburg steht vor dem Aus
Im ersten Duell mit Nizza blieb Salzburg glücklos.
Der schnelle Treffer tat dem Spiel gut. Es entwickelte sich eine zunächst flotte Partie. Salzburg hatte schon kurz nach dem Rückstand Pech, als nach einem Stangenschuss von Soriano Sturmpartner Gulbrandsen nicht zum Abschluss kam.

Nach einer halben Stunde hatte Lainer eine Chance, bei der ein Fußballprofi zumindest das Tor treffen sollte. Doch der völlig freistehende Salzburger schoss vorbei.

Das Vergeben der klarsten Ausgleichschance war eine Zäsur im bis dahin ordentlichen Salzburger Offensivspiel. Es sollte die letzte Torannäherung in der ersten Hälfte bleiben.

Blitzstart

Nach der Pause fand Laimer schon nach wenigen Sekunden eine Chance per Kopf vor, der Ausgleich fiel aber wieder nicht. Frankreichs Tabellenführer vermittelte weiter den Eindruck, nur das Notwendigste zu machen.

Rzatkowski hätte die Überheblichkeit der Franzosen bestrafen können, scheiterte jedoch aus guter Einschussposition (58.). In der Schlussphase brachte Trainer Óscar mit Dabbur und Hwang ein neues Sturmduo auf das Feld, am 0:1 änderte das freilich nichts mehr.

1500 mitgereiste Nizza-Fans durften also nach zwölf (!) erfolglosen Versuchen den ersten Sieg in einem Europacup-Auswärtsspiel feiern.

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 9.473 Zuschauer, SR Aranowskij

Tor: 0:1 Pléa (13.)

Salzburg: Walke - Lainer, Wisdom, Miranda, Ulmer - Laimer, Rzatkowski, Lazaro (80. Minamino), Radosevic - Gulbrandsen (83. Hwang), Soriano (83. Dabbur)

Nizza: Cardinale - Pereira, Dante, Baysse, Sarr, Dalbert (76. Belhanda) - Koziello (73. Cyprien), Bodmer (73. Seri) - Walter - Pléa, Eysseric

Gelbe Karte: Hwang (85.), Laimer (88.) bzw. Dalbert (71.), Eysseric (90.+4)

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Der Unterschied war, dass wir einen Fehler gemacht haben, den der Gegner eiskalt ausgenützt hat. Meine Mannschaft hat gegen einen starken Gegner gut gespielt, aber wieder einmal die Chancen nicht genützt. Das passiert uns nicht nur in der Europa League, sondern auch in der Meisterschaft. Wir waren in vielen Aspekten besser, die Leistung hat mich zufriedengestellt."

Lucien Favre (Nizza-Trainer): "Es war ein wichtiger Sieg für uns, den wir unbedingt wollten, denn jetzt sind wir wieder im Rennen. Es war nicht einfach gegen eine sehr gute Salzburger Mannschaft, die man unmöglich über 90 Minuten beherrschen kann. Salzburg hat großes Potenzial im Mittelfeld und sehr gefährliche Angreifer. Wir haben die eine oder andere Situation zu wenig gut ausgespielt."

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