Chelsea kommt zu Rapid-Stadioneröffnung

Just in jenem Moment, als Moderator Andy Marek die Frage nach den Momenten des Zweifels bei Stadion-Projektleiter Harry Gartler stellte, fiel der Strom auf der Baustelle im VIP-Club des neuen Allianz-Stadions aus. Der Präsentation des Baufortschrittes vor den letzten drei Monaten bis zur Eröffnung tat dies freilich keinen Abbruch. In Hütteldorf läuft alles wie am Schnürchen. Zumindest abseits des Rasens.

Als Gegner für das Eröffnungsspiel am 16. Juli wurde der FC Chelsea verpflichtet. Teamspieler aus Nationen, die bei der EURO (10. Juni bis 10. Juli) weit kommen, werden aber eher nicht dabei sein. „Viele Fans haben geschrieben, dass wir ja nicht den FC Bayern holen sollen. Es gab sogar Fans, die sich den Sportklub gewünscht haben“, berichtet Marek. Die meisten Fans würden sowieso nicht wegen des Gegners kommen.

Mit Chelsea wurde dennoch ein großer Klub geködert. Der Champions-League-Sieger von 2012 wird im Sommer erneut aufrüsten, erwartet Rapid-Sportchef Andreas Müller: „Die Mannschaft hat absolutes Top-Niveau und sie werden immens investieren.“ Nach der EURO wird Antonio Conte neuer Trainer. Der 46-Jährige ist seit 2014 italienischer Teamchef.

Einzigartig ist Chelsea als Gegner nicht. Nach dem Spiel in Wien beginnt das Trainingslager in Velden, am 20. Juli wird in Klagenfurt beim WAC getestet..

Bis zur Eröffnung muss auf der Baustelle in Hütteldorf noch eifrig gearbeitet werden. Derzeit werden die Löcher für die 24.000 Sitze gebohrt, das Dach fertiggestellt, die Drainage des Rasens fertiggestellt und die Rasenheizung verlegt. Anfang Mai wird es dann Grün, wenn der Fertigrasen kommt.

Bereits übergeben wurden die 21 Kioske, die Rapid derzeit mit den Kücheneinrichtungen ausstattet. Die Fans werden nur noch bargeldlos mit einer eigenen Karte namens Rapid-Mari€ bezahlen können.

Das Budget

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek freut sich, dass von den 40 Logen nur noch fünf zu haben sind und bereits 1750 Business-Sitze verkauft sind. Im 30-Millionen-Euro-Budget wird mit einem Zuschauerschnitt von 20.000 und ohne Einnahmen aus Transfers und Europacup-Gruppenphasen geplant. Peschek verspricht. „Wir werden am Transfermarkt agieren können und eine schlagkräftige Mannschaft haben.“

Der Heimvorteil soll wieder ein entscheidender Faktor werden. „Wir haben die verdammte Pflicht, den Leuten, die die ganze Woche hart arbeiten, etwas zu bieten“, verspricht Müller. Um dorthin zu kommen bedarf es noch einer sportlichen Analyse, sagt Müller: „Wir hatten in den letzten Spielen nicht mehr diese Geilheit, Spiele zu gewinnen. Da ist etwas verloren gegangen, das wir im Herbst noch hatten.“

Eishockey-Open-Air?

Interessant wird das Allianz-Stadion auch für eine andere Sportart: Capitals-Präsident Hans Schmid bestätigt auf KURIER-Anfrage, dass es Gespräche über eine Eishockey-Veranstaltung im kommenden Winter gibt.