Sportdirektor Manuel Ortlechner wollte in einem Interview auf Sky das Thema wegwischen. "Wir lassen uns von außen nichts aufzwingen, mit wem wir wann Gespräche führen. Der Trainer hat im Vertrag eine Option, uns läuft nichts davon. Da brauchen wir nicht im Oktober darüber reden." Schmids Vertrag würde sich bei Erreichen eines Europacup-Startplatzes automatisch um ein Jahr verlängern. "Und wenn das nicht eintritt, dann setzen wir uns trotzdem zusammen", versichert Ortlechner dem KURIER. "Ich will mich nicht jede Woche erklären müssen."
Dafür sollen Gespräche mit anderen Trainer geführt worden sein, seit Wochen werden immer wieder Namen wie Ronald Brunmayr, Co-Trainer von Oliver Glasner in Frankfurt, Markus Schopp oder auch Robert Klauß, ehemaliger Co-Trainer von Rangnick und Nagelsmann bei Leipzig, genannt. Ortlechner stellt klar: "Ich habe mit niemandem gesprochen. Dass man sich generell mit Trainern austauscht, ist aber nichts Verwerfliches."
Es geht vielmehr um den Stil, den die Austria künftig pflegen soll. Die Investorengruppe rund um Berater Jürgen Werner hält 49 Prozent der Anteile, auf sportlichem Terrain hat sie aber die Mehrheit bei den Entscheidungen. Der Gruppe schwebt eine Kopie des Salzburg-Stils oder des LASK unter Trainer Oliver Glasner vor. Mit dem aktuellen Austria-Kader wäre das schwer umzusetzen. Jürgen Werner, der im Hintergrund tätig ist, weiß, dass es noch weitere Transferperioden benötigt, um personell die Basis für den künftigen Austria-Stil zu legen. Fakt ist: Wenn weiteres Geld in die Mannschaft investiert wird, muss an anderen Stellen im finanziell angeschlagenen Verein gespart und die Struktur weiter verschlankt werden.
Ob Manfred Schmid der richtige Trainer für diesen Stil ist? Ortlechner: "Das wird man dann sehen." Manfred Schmid gilt als Liebling der Fans, hat die Austria zur Überraschung aller auf Platz drei und in den Europacup geführt, wo man am Donnerstag (18.45 Uhr) Lech Posen empfängt. In dieser Saison spielen die Wiener praktisch ohne Torjäger und echten Linksverteidiger, da manche Transfers bisher nicht wie gewünscht eingeschlagen haben.
Kommentare