Neuer Salzburg-Trainer: "Es ist ein großes Jahr für uns"
Nun ist er also da, der erste US-Amerikaner, der eine Bundesliga-Mannschaft betreuen wird: der neue Salzburg-Trainer Jesse Marsch. Beim Serienmeister tritt er in große Fußstapfen. Vorgänger Marco Rose gewann im Schnitt drei von vier Bundesliga-Partien und damit mehr als jeder andere Trainer, der im österreichischen Oberhaus seit 1974 gearbeitet hat.
Gelandet in Salzburg ist der 45-Jährige schon am Mittwoch. Seinen ersten Tag in seiner neuen Heimat nutzte der ehemalige Trainer der New York Red Bulls zum Kennenlernen. Sportchef Christoph Freund holte ihn nicht nur vom Flughafen ab, sondern zeigte ihm auch gleich die Stadt an der Salzach (inklusive Mozartkugel-Kosten in der Konditorei Fürst) sowie das Trainingszentrum in Taxham und das Stadion in Wals-Siezenheim. Ganz Red-Bull-like begleitet von einem Kamerateam.
Donnerstag Mittag wurde Marsch, der die vergangene Saison als Co-Trainer von Salzburgs Ex-Sportchef Ralf Rangnick in Leipzig gearbeitet hat, der Öffentlichkeit vorgestellt - und nicht nur er, sondern auch sein Trainerteam. Von Vorgänger Rose übernahm der US-Amerikaner Tormann-Trainer Herbert Ilsanker und Co-Trainer Rene Aufhauser.
Nach Salzburg als Trainerassistent zurückgekehrt ist Franz Schiemer, der zuletzt als Sportchef bei Ried nicht die einfachste Zeit seines beruflichen Lebens hatte. Für Red Bull hatte der 33-jährige Oberösterreicher nicht nur fünf Jahre als Spieler Kopf und Kragen riskiert, sondern war bis zu seinem Wechsel zu den Innviertlern im Februar 2017 Co-Trainer beim FC Liefering.
Noch offen ist, wer Athletiktrainer werden wird. "Die Entscheidung könnte schon in den nächsten zwei Tagen fallen", erklärte Sportchef Christoph Freund bei der Präsentation des neuen Trainers.
Marsch selbst überzeugte bei seinem ersten Auftritt in Salzburg: eloquent, freundlich, gut gelaunt. "Ich kenne diesen Verein schon seit einigen Jahren. Ich habe die gute Arbeit und die großen Erfolge mitverfolgt. Es ist ganz klar für mich: Der Klub hat ein Riesenherz. Ich freue mich sehr, hier der nächste Trainer sein zu dürfen", meinte der Rose-Nachfolger.
Sein Programm skizzierte er ebenfalls auf Deutsch, das er im vergangenen Jahr in Leipzig schon ganz gut gelernt hat: "Die Red-Bull-Philosophie ist auch meine. Das ist klar. Es ist sicher nicht meine Absicht, hier alles zu ändern. Es wird eine Kombination von Vergangenheit und Zukunft sein. Es war hier schon ein sehr hoher Level."
Als erster Trainer wird Marsch mit Red Bull Salzburg in der Champions League spielen. Für ihn ist das eine große Ehre. "Es ist ein großes Jahr für uns. Ich weiß, wir müssen Verein und Fans und Österreichs Fußball möglichst positiv repräsentieren. Wir werden die richtige Mentalität haben. Das verspreche ich. Der Verein hat diese Situation verdient."
Marsch hat in Salzburg schon ein Haus für sich und seine Familie gefunden. Bis zum Trainingsbeginn am 24. Juni soll der Umzug aus Leipzig über die Bühne gegangen sein. Denn dann geht die Vorbereitung auf die neue Saison los, die mit einer Cuprunde am dritten Juli-Wochenende beginnt. Die Bundesliga startet eine Woche später, die Champions League überhaupt erst Mitte September. Marsch ist also der erste Salzburg-Trainer seit Kurt Jara vor 14 Jahren, der im Sommer nicht im Europacup spielen muss.
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