Nationalteam: Imagepflege mit neuen Gesichtern

TRAINING ÖFB-TEAM IN LUXEMBURG: PRÖDL / BAUMGARTLINGER
Franco Foda wird in Luxemburg einiges verändern – personell sicher, wahrscheinlich auch das System

Schon in seinem dritten Länderspiel kommt Franco Foda gehörig ins Rotieren. Allerdings nur personell. Das österreichische Nationalteam wird am Dienstag (20.30 Uhr/ live ORF eins ) im Testspiel in Luxemburg deutlich verändert auftreten. Teamchef Franco Foda hatte schon unmittelbar nach dem 3:0 am Freitag gegen Slowenien mehrere Umstellungen angekündigt.

Taktisch hat man vor dem ersten Duell seit mehr als vier Jahrzehnten mit dem Großherzogtum zumindest zwei Varianten einstudiert. Wie viel Foda tatsächlich ändern möchte, hütet der Deutsche so lange wie möglich als Geheimnis. „Weil wir am Spieltag auch noch ein Training haben.“ Alle sind fit, bis auf Ilsanker, der zuletzt über Knieprobleme klagte. „Jeder kann sich zeigen für den nächsten Lehrgang“, erklärte Foda schon jetzt mit Hinblick auf die drei Tests gegen Russland, Deutschland und Brasilien. „Der Test gegen Luxemburg ist aber genauso wichtig.“

Luxusproblem

Für Alaba und Lainer werden Ulmer und Bauer zum Zug kommen, was man als Hinweis in Richtung Vierer-Abwehrkette deuten kann. Auch im Tor wird es höchstwahrscheinlich eine Ablöse geben. Dort wird gegen Luxemburg mit großer Wahrscheinlichkeit Jörg Siebenhandl, Fodas früherer Schützling bei Sturm Graz, stehen. „Es ist möglich, dass ich auf dieser Position eine Veränderung vornehme. Einer der drei wird sicher spielen“, meinte der Nationaltrainer durchaus launig.

Foda will sein Versprechen wahr machen und so vielen Spielern wie möglich die Chance geben, sich zu empfehlen. „Wir haben im Moment das Luxusproblem, dass wir auf einigen Positionen die Qual der Wahl haben.“ Gregoritsch kann statt Burgstaller stürmen, Grillitsch oder Schlager statt Schöpf im zentralen Mittelfeld die Fäden ziehen, sowie Dragovic in der Verteidigung wieder eine Chance erhalten, entweder neben Hinteregger oder neben Prödl.

Keine Ausrede

Für Foda ist das Gastspiel im kleinen Josy-Barthel-Stadion (8.000 Zuschauer), das nächstes Jahr von einem neuen Nationalstadion abgelöst wird, die zweite Möglichkeit für Experimente, ehe im Mai und Juni gegen große Kaliber der Ernstfall für die Nations League geprobt wird.

Gegner Luxemburg wurde gestern auf Video analysiert, man zeigt großen Respekt. „Sie sind daheim seit fünf Spielen ungeschlagen, spielen stabil und taktisch auch flexibel“, meint Foda vor seinem ersten Auswärtsspiel. „Wir wollen den Schwung nach dem Slowenien-Spiel mitnehmen, giftig auftreten und zügig nach vorne spielen.“ Ballsicherheit soll zu einer Dominanz im Spiel führen. Kapitän Julian Baumgartlinger weiß, „dass auf diesem Niveau jedes Spiel kompliziert ist. Es gibt immer eine neue Herangehensweise. Jedes Team in Europa praktiziert ein gutes Umschaltspiel, da muss man wachsam sein.“

Hattrick für Foda?

Ein voller Erfolg wäre der fünfte Sieg in Folge für das ÖFB-Team und Fodas drittes Erfolgserlebnis hintereinander, was den besten Start für einen Teamchef seit 1982 bedeuten würde. Mit welchem taktischen Konzept er sichergestellt werden soll, ist noch nicht ganz klar. Wahrscheinlich erscheint ein 4-4-2 bzw. ein 4-3-3. Die Viererkette ist die Mannschaft aus der Vergangenheit mit Vorgänger Marcel Koller ohnehin gewohnt. „Ich habe ja eine gute Mannschaft übernommen“, unterstrich Foda wiederholt.

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