Nach Europacup live: Panne der ORF-Stars Pariasek und Prohaska

Herbert Prohaska
Die beiden Stars des ORF waren auf das Spiel von Rapid offenbar nicht vorbereitet und informierten die Zuseher falsch.

Viele Live-Übertragungen im Fußball hat der ORF in seinem Programm nicht mehr anzubieten. Weil man sich die teuren Übertragungsrechte am Küniglberg nicht mehr leisten kann, wird dabei oft als Grund genannt.

Am Donnerstagabend scheiterte es jedenfalls nicht am Geld, als sich wieder einmal eine Gelegenheit ergab. Quoten-Garant Rapid spielte im Europacup um den Aufstieg in die Gruppenphase. In Florenz versuchten die Hütteldorfer, einen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel über die Runden zu bringen. Vergebens. Nach dem 0:2 sind die Grün-Weißen ausgeschieden.

Die Niederlage war allerdings spät und unglücklich zustande gekommen. Alles roch gegen die Fiorentina und deren 1:0-Führung bereits nach einer Verlängerung, als es in der 88. Minute plötzlich einen Elfmeterpfiff gab. Nikolas Sattlberger hatte den Ball an den Oberarm bekommen. Für den Referee aus Serbien ein strafbares Handspiel. Gonzalez blieb nach knapp 90 Minuten cool und verwandelte zum 2:0-Sieg der Italiener, Rapid war ausgeschieden.

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"Also, das war schon eine sehr harte Entscheidung", monierte ORF-Moderator Rainer Pariasek bei der Analyse des Spiels im Studio Augenblicke später. "Leider gibt es hier keinen VAR", fügte der Niederösterreicher hinzu. "Ja, und das ist eigentlich das Traurige", beschwerte sich Experte Herbert Prohaska. "Die UEFA schüttet so viel Geld aus. Und dann in einem Play-off keinen VAR zu haben, ist absolut kleinlich." Für ihn sei der Elfmeterpifff eine Fehlentscheidung, so Prohaska. "Zumindest muss man sich das anschauen."

Elfmeter geprüft

Was das Duo zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Es hatte bei der Partie in Florenz sehr wohl einen Video-Assistant-Referee gegeben, wie auch in allen anderen Play-off-Spielen der Conference League. Darüber schien sich allerdings weder Pariasek, noch Prohaska informiert zu haben. Der Elfmeterpfiff wurde demzufolge also vom VAR geprüft und nicht als klare Fehlentscheidung interpretiert.

Über den Umstand wurde Pariasek offenbar später informiert. "Da muss ich mich auch ein bisschen entschuldigen", gab der Moderator nun zu. "Es hat, wie sich jetzt herausgestellt hat, doch einen VAR gegeben", so Pariasek. "Normalerweise gibt es vor dem Spiel eine Grafik, wo auch der Name des VAR eingeblendet wurde. Das hat es alles nicht gegeben", spielte Pariasek der italienischen Regie den Ball zu. "Aber er war da."

Es sei allerdings, so Pariasek, ein "VAR light" gewesen ohne Monitor am Spielfeldrand. Auch diese Information ist falsch. Wie in allen anderen Play-off-Partien der Conference League gab es auch in Florenz einen Monitor, auf dem sich der Referee seine Entscheidung noch einmal hätte ansehen können, sofern der VAR dies empfohlen hätte.

Herbert Prohaska allerdings wollte auch das nicht glauben. "Ich glaube, es war trotzdem keiner da. Das kann es nicht geben", regte sich der 68-Jährige auf. "Weil das muss man sich ganz einfach anschauen", trotzte Österreichs Jahrhundert-Fußballer.

Die Analyse war nur wenige Stunden in der ORF-TV-Thek nachzusehen, der entsprechende Beitrag wurde aus dem Portal entfernt. Normalerweise sind sämtliche Beiträge sieben Tage lang "on demand" nachzusehen.

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