Nach der Europa League: Die Freude kommt auf den zweiten Blick
Drei Spiele, ein Punkt – der Start in die Europa League sieht auf den ersten Blick für Österreichs Teilnehmer Rapid, LASK und WAC enttäuschend aus. Allerdings hatte es das Trio jeweils mit dem Gegner aus Topf 1 zu tun.
Plus und Minus in der KURIER-Übersicht:
Rapid
Die Ausbeute passt nicht zum Auftritt: 60 Minuten lang wurde gegen Arsenal die wohl beste Europacup-Leistung seit der Ära Barisic geboten, am Ende gab es mit dem 1:2 gegen die Gunners aber keine Punkte.
Positiv: Steigerung in Grün
Im Februar 2019 gab es gegen Inter (0:1, 0:4) die letzten Europa-League-Duelle. Die Steigerung der Rapidler gegen ein ähnlich starkes Arsenal-Team war immens.
Offensiv mit Fountas immer wieder gefährlich, defensiv wurde aus dem Spiel heraus eine einzige (durch Aubameyang zum 1:2 verwertete) Top-Chance zugelassen.
Am Tag danach folgte für den Goalgetter der Schock: Taxi Fountas hat sich schon nach wenigen Spielminuten einen Mittelhand-Knochen gebrochen. Am Freitag bekam der Stürmer einen Gips - wie lange der Grieche den Hütteldorfern fehlen wird, ist offen.
Negativ: Strebingers Timing
Auf der Linie ist Richard Strebinger stark. Doch beim Verlassen der Linie häufen sich beim Rapid-Goalie die Schwächen. So wie beim 1:1 in Graz (Kopfball nach einem Corner) passte auch bei Arsenals Ausgleich durch David Luiz das Timing nicht.
Allerdings: Die Vorderleute haben sich schon beim Freistoß zu weit zurückfallen lassen und es Strebinger damit unnötig schwer gemacht. Am Sonntag wartet der WAC mit Standardkönig Liendl.
LASK
Tottenham war den Linzern beim 3:0 in London eine Nummer zu groß:
Positiv: Rückhalt Schlager
Für den LASK fällt es am schwersten, Good News zu finden. Individuell gibt’s die für Alex Schlager: Österreichs Nr. 1 hat (anders als die Kollegen) im Europacup mit starken Paraden Bonuspunkte gesammelt.
Für die Linzer gab es immerhin nicht das Debakel, das in Hälfte eins möglich schien.
Negativ: Verletzungssorgen
Holland musste nach nur fünf Minuten raus, Renner noch vor der Pause.
Ein Spieler fehlt wegen Covid-19. Die Neuen Madsen, Cheberko und Karamoko sind noch keine Verstärkungen – so wird auch der vergrößerte Kader wieder schmal.
WAC
Vor seinem 41. Geburtstag gelang das Europacup-Debüt von Trainer Feldhofer mit dem 1:1 in Klagenfurt gegen ZSKA Moskau:
Positiv: Voll im Rennen
Die Gruppe K dürfte eine der knappsten werden. Auch Zagreb und Feyenoord (0:0) haben einen Punkt. Es gibt keinen klaren Favoriten.
Die Kärntner dürfen sich auch am Donnerstag in Rotterdam Hoffnungen machen.
Negativ: Fehlende Heimstärke
In der Liga wurden beide Heimspiele klar verloren, in Klagenfurt sahen beim 1:1 nur 1.700 Fans zu.
2019 musste nach Graz ausgewichen werden. Dort gab es in drei Partien nur einen Punkt.
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