Nach dem Bankenskandal: Der SV Mattersburg kämpft bis zuletzt ums Überleben

FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA / QUALIFIKATIONSGRUPPE: SV MATTERSBURG - SCR ALTACH
Die Liga erwartet am Freitag "rechtsverbindliche Aussagen". Der Verein verhandelt mit Investoren.

Der Freitag wird zum Schicksalstag für den SV Mattersburg. Bis dahin hat die Fußball-Bundesliga dem vom Bilanzskandal um die Commerzialbank Mattersburg schwer angeschlagenen Verein die Frist gesetzt, um dem Lizenzausschuss seine finanzielle Situation darzulegen. Durch den Wegfall der vor der Liquidation stehenden Commerzialbank als maßgeblicher Geldgeber schaut diese aktuell düster aus.

Die Liga um ihren Vorstandsvorsitzenden Christian Ebenbauer erwartet sich vom Klub "rechtsverbindliche Aussagen". Ziel sei es, bis Anfang August Bescheid zu wissen, wie es um dien SVM steht, meinte Ebenbauer.

Bedrohliche Lage

Am Sonntag hatte Vereins-Vizepräsident Richard Woschitz sein Amt zurückgelegt. Er habe keine validen Informationen über den Zustand des Vereins, merkte sein Anwalt an. Der Präsident des Burgenländischen Fußballverbands, Gerhart Milletich, schätzte die Lage für den SV Mattersburg als bedrohlich ein. Es sei "unrealistisch", dass der SVM auch künftig in der Bundesliga zu sehen sein wird, sagte Milletich. "Weil niemand da ist, der handlungsfähig ist."

SV Mattersburg: Woschitz tritt zurück

Die verbliebenen Funktionäre hingegen sehen das anders. Sie verhandelten mit potenziellen Investoren. Und sie  wollen noch am Freitag, alles tun, um den Verein allen Unkenrufen zum Trotz in der Bundesliga zu halten. Seit mehr als einer Woche versuchen sie unermüdlich den Klub am Leben zu halten, trotz des Scherbenhaufens, den Martin Pucher hinterlassen hat. Gerüchten zu Folge ist der so groß, dass wohl nur eine Insolvenz eine Chance bietet, damit der Klub überlebt. Als eine Folge der Corona-Krise würde das nicht mehr den Zwangsabstieg bedeuten.

Auf eine schnelle Entscheidung hofft neben der Liga vor allem die WSG Tirol, um mit den Planungen voranschreiten zu können. Die sportlich abgestiegenen Wattener würden die Klasse halten, sollte der SV Mattersburg Konkurs anmelden oder sich freiwillig aus dem Fußball-Oberhaus zurückziehen. Da es in diesem Fall keinen Absteiger geben würde, wären in der 2. Liga vorerst nur 15 Vereine am Start.

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