WSG Tirol über Mattersburgs Krise: "Machen keine Polonaise"

WSG Tirol über Mattersburgs Krise: "Machen keine Polonaise"
Kann Mattersburg nicht weiterspielen, bleibt die WSG Tirol im Oberhaus. "Für uns zählt jetzt jeder Tag", weiß Stefan Köck.

Der verbliebene Vorstand des SV Mattersburg ist momentan dabei, sich durch die Zahlen zu arbeiten. Bis Freitag will die Bundesliga eine Stellungnahme, ob der Verein nach dem Kollaps der Commerzialbank Mattersburg und dem Abschied von Präsident Martin Pucher in der Bundesliga bleiben kann. Trotz negativer Stimmung in der Politik und im Landesverband geben die verbliebenen Funktionäre nicht auf, auch auf der Suche nach Investoren und Aushängeschildern für eine Rettung. So wurde Ex-Spieler Christian Fuchs kontaktiert. Und Urgestein Nedeljko Malic, der schon verabschiedet wurde, bietet dem Verein seine Hilfe an.

500 Kilometer weiter westlich denkt man indes zweigleisig. In Wattens hofft man auf eine schnelle Entscheidung. „Wir sind sportlich abgestiegen, was immer noch schmerzt“, sagt Stefan Köck, Manager der WSG Tirol. Der hat der Admira gratuliert, die sich am letzten Spieltag mit einem 0:0 in Tirol gerettet hat. Die Bestimmungen besagen, dass Tirol den Ligaverbleib nicht ablehnen kann. Die Tiroler selbst würden auch gar nicht ablehnen. „Ich freue mich nicht, wenn es jemandem schlechter geht als mir“, sagt Köck. „Aber wenn es so ist, werden wir die zweite Chance annehmen. Auch wenn wir keine Polonaise machen, das wäre unkollegial.“

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"Für uns zählt jeder Tag"

Für welche Liga er planen soll, weiß er derzeit nicht. „Nur weil wir Swarovski haben, ist es nicht so, dass bei uns Milch und Honig fließen“, erklärt Köck. Mit dem Klassenerhalt würden sich ungefähr zehn Spielerverträge verlängern, darunter jene der – nicht günstigen – Ü-30-Spieler wie Maierhofer, Dedic, Soares, Koch oder auch jener des 29-jährigen Petsos.

Der Plan für die 2. Liga war Verjüngung und die Verbesserung der Infrastruktur. „Wir haben überlegt, ob wir ins Gernot-Langes-Stadion in Wattens investieren, um dort spielen zu können“, sagt Köck. Sollte der Klub oben bleiben, müsse man bis zur geplanten Adaptierung aber wieder ins ungeliebte Innsbrucker Tivoli ausweichen.

„Für uns zählt jetzt jeder Tag“, sagt Köck, der hofft, dass am Freitag die Ungewissheit beseitigt ist. Zumal sich auch die Tormannfrage stellt. Der Vertrag des Deutschen Ferdinand Oswald ist ausgelaufen. Auch der junge Innenverteidiger Michael Svoboda könnte sich einen Bundesliga-Verbleib in Tirol vorstellen – sollten sich die Verhandlungen mit Hannover zerschlagen.

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