Nach CL-Aus: "Olympiastadion wurde zur Hölle für Barça"

Nach CL-Aus: "Olympiastadion wurde zur Hölle für Barça"
Die spanischen Medien üben harsche Kritik an der Leistung Barcelonas in Rom. Die Römer feiern hingegen ihr Wunder.

In Barcelona sprachen sie bereits von der perfekten Saison. Das nächste Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League war möglich und durchaus realistisch für die Katalanen, die sich unter ihrem neuen Trainer Ernesto Valverde zwar nicht immer glänzend, aber dafür souverän präsentierten. Drei Niederlagen hatte es unter dem Fußballlehrer in dieser Saison erst gegeben.

Am Dienstag gab es die vierte – und die wird in Barcelona viel  infrage stellen. Das 0:3 im Viertelfinal-Rückspiel bei der AS Roma bedeutete das Ende aller Träume in der Königsklasse – trotz eines 4:1-Heimsieges im Hinspiel. Während Barcelona zum dritten Mal nacheinander den Einzug unter die besten vier verpasste, feierte Roma das allererste Halbfinale in der Champions League überhaupt.

Einen Tag nach dem Ausscheiden sparten die spanischen Medien nicht mit Kritik. "Der Niedergang des Barça-Imperiums. Möglicherweise die lächerlichste Blamage Barças in der Champions-League-Geschichte. Luis Suarez, Semedo, Umtiti und Alba waren als Touristen unterwegs", schrieb Marca und lobte die "unglaubliche und verdiente Aufholjagd" der Römer. Von einer "historischen Klatsche" und einem "kaiserlichen Fiasko" schrieb AS und verschonte auch Superstar Messi nicht: " Das schlechteste Barça der Saison wird von der Roma weggefegt. Ohne Persönlichkeit, ohne Spielwitz, ohne Messi und ohne Argumente".

Als "einfach beschämend" bezeichnete Sport die Leistung des souveränen Tabellenführers der spanischen Liga. "Barça bricht in Rom zusammen. Historische Blamage. Barcelona wird von AS Rom erniedrigt. Nicht einmal Messi konnte es geradebiegen", schrieb das Blatt und hob die starke Leistung des deutschen Keepers Marc Andre ter Stegen hervor, mit dem es "am Ende nur drei Gegentore waren".

Der Jubel in Rom war hingegen natürlich riesig. "Mir ist es egal, ob ich nun einen Platz in den Geschichtsbüchern bekomme", sagte Kostas Manolas, der das umjubelte 3:0 erzielt hatte. "Wir haben gegen die beste Mannschaft der Welt gewonnen. Wir haben immer daran geglaubt und haben es verdient", sagte der Grieche und verschwand in der Kabine, wo die Party weiterging.

Sprung in den Brunnen

"Fabelhaftes Rom. Der Mannschaft von Di Francesco gelingt ein schallendes Comeback, indem sie Messis Barcelona mit 3:0 schlägt. Am Ende eines unglaublichen, einzigartigen und speziellen Spiels feiern Dzeko und seine Gefährten einen verrückten Sieg", schrieb Corriere dello Sport am Mittwoch. "Unglaublich, undenkbar, gegen alle Prognosen. Barcelona fällt unter den Schlägen von Dzeko, De Rossi und Manolas", jubelte Tuttosport.

Von einer wundervollen Nacht schrieb die Gazzetta dello Sport. "Die ganze Stadt spielt verrückt. Barça 3:0 vernichtet. Barcelona wird durch Tore von Dzeko, De Rossi und Manolas ausgelöscht. Das Comeback ist perfekt: Es ist das Halbfinale", feierte die Zeitung die glorreiche Rückkehr der Roma.

Die Feierlichkeiten in der Innenstadt arteten aus. Klubboss James Pallotta sprang vor Freude in einen öffentlichen Brunnen, wurde von Fans ein zweites Mal hineingestoßen - und muss dafür zahlen. Er habe sich für "den Moment des Eifers" entschuldigt, erklärte Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi am Mittwoch. "Er hat erkannt, wie wichtig es ist, ein gutes Beispiel zu sein. Und er zahlt sicher die Strafe."

Später gab Raggi bekannt: Pallotta wolle 230 000 Euro für die Restaurierung eines Brunnens vor dem Pantheon spenden. Auf Baden in den historischen Becken steht eigentlich eine Strafe von bis zu 500 Euro.

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