Nach CL-Pleite: Die Bayern hoffen gegen ManCity auf ein Wunder

Nach CL-Pleite: Die Bayern hoffen gegen ManCity auf ein Wunder
Nach der 0:3-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel hofft der deutsche Rekordmeister auf einen magischen Abend.

Selbstverständlich ist für den FC Bayern München noch alles möglich. Mit Sicherheit gibt es Beispiele, die Hoffnung machen, dieses 0:3 von Manchester wettzumachen. Und natürlich hat gerade der Fußball immer schon die verrücktesten Geschichten geschrieben.

Andererseits steht da auf der anderen Seite Manchester City. Wir reden hier von einem Team, das seine letzten zehn Pflichtspiele gewonnen und dabei nur vier Gegentore kassiert hat. Deshalb klingt es auch ein wenig nach Durchhalteparolen und Zweckoptimismus, wenn Bayern-Coach Thomas Tuchel nach der 0:3-Abfuhr im Viertelfinalhinspiel der Champions League trotzig festhält: "Es ist erst vorbei, wenn wir im Rückspiel unter der Dusche stehen."

Und Routinier Thomas Müller wird nicht müde, daran zu erinnern: "Wir wissen, dass im Fußball schon ganz andere Dinge passiert sind. Vielleicht ist ja etwas Magisches möglich."

In ihrer aussichtslos wirkenden Lage bleibt den taumelnden Münchnern um den anfangs so euphorischen Trainer Thomas Tuchel gar nichts anderes übrig, als bei Pep Guardiolas Rückkehr in die Allianz Arena auf ein Fußball-Wunder historischen Ausmaßes zu hoffen.

Historisches Vorbild

Einige wenige Vorbilder für Wunder in der K.o.-Phase gibt es tatsächlich. Etwa die Aufholjagd des FC Liverpool gegen den FC Barcelona im Halbfinale 2019, als die Engländer trotz einer 0:4-Hinspielpleite noch ins Endspiel einzogen. "Es geht voll drauf! Wir sind schon noch da", versichert Thomas Müller.

Nach CL-Pleite: Die Bayern hoffen gegen ManCity auf ein Wunder

Im Fokus steht auch der Trainer. Was macht Tuchel? Womit überrascht der neue Coach, nachdem es zuletzt auch in der Liga nicht nach Wunsch gelaufen war (1:1 gegen Hoffenheim).

Vor allem aber brauchen die Bayern Tore, Tore, Tore. Die Offensivabteilung muss liefern, nachdem zuletzt nur noch Abwehrspieler getroffen hatten. Diese müssen sich aber vor allem darauf fokussieren, ManCitys Sturmgewalt namens Erling Haaland zu stoppen. "Wir haben die Pflicht, in diesem Rückspiel alles, was möglich ist, reinzuwerfen", forderte Bayern-Chef Oliver Kahn. Auch für die Bosse ist der Ausgang des Rückspiels zukunftsweisend.

Reifer Gegner

Tatsache ist: Viel mehr als der spezielle „Bayern-Geist“ spricht nicht für einen Bayern-Coup. Der Trainerwechsel hat keinen Titelschub freigesetzt. Etliche Spieler sind nicht in Form, individuelle Fehler an der Tagesordnung. Vorne herrscht Flaute.

Ex-Bayern-Coach Guardiola dagegen kehrt mit einem Team an seine frühere Wirkungsstätte zurück, das top funktioniert und dazu im Ex-Dortmunder Haaland einen Mann auf dem Platz hat, der nach Herzenslust trifft. Man City wirkt 2023 reif für den so oft verpassten Königsklassen-Triumph. Trotzdem warnte Guardiola: "Die Bayern werden am Limit spielen. Ich kenne sie."

Müller skizzierte, wie das Drehbuch für das "Wunder von München" aussehen könnte. "Es muss einiges in unsere Richtung laufen", weiß der 33 Jahre alte Anführer, der beim Hinspiel von Tuchel nur spät als Joker gebracht wurde. "Wenn wir uns mal vorstellen, wir machen in der ersten Halbzeit ein Tor. Dann gehst du in die zweite Hälfte mit der Aussicht, vielleicht machst du ein zweites Tor. Und spätestens ab da kann jeder Ball, jeder Pfiff, jede Situation entscheidend sein. Möglich ist es", sagte Müller, der in seine Schilderung allerdings auch ein "Aber" einbaute: "Aber klar, es steht auch noch ein Gegner auf dem Platz."

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