Münchner Werbefahrt nach China

Gefragter Mann: Bayern-Keeper Manuel Neuer in Peking.
Die Bayern besuchen ihre 90 Millionen Fans und hoffen auf finanziellen Gewinn.

Die englische Premier League wird in den Saisonen 2016 bis 2019 unfassbare 6,9 Milliarden Euro an TV-Geldern Kassieren. Zum Vergleich: Die Deutsche Bundesliga erhält durch den laufenden Vierjahresdeal vergleichsweise bescheidene 2,5 Milliarden.

Kein Wunder, dass sogar Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Gespräch über die aktuelle China-Tour seines Vereins zugibt: "Wir müssen einen Spagat zwischen den wirtschaftlichen Marketing-Interessen des FC Bayern und der sportlichen Vorbereitung hinlegen." Und über Zukunftsaussichten der Liga: "Die Engländer überholen uns gerade links und rechts im TV-Geld, im Marketing, in Aktivitäten am Transfermarkt, überall. Ich glaube, die Bundesliga muss aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verliert"

Tatsächlich ist der jährliche Sommertrip (2014 führte die Reise in die USA) nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten entscheidend. Jörg Wacker, Chef für Internationalisierung und Strategie, drückt das so aus: "Die Audi Summer Tour ist ein weiterer wichtiger Schritt in unserer internationalen Ausrichtung. Der FC Bayern hat in China rund 90 Millionen Fans." Für die wurde dieses Jahr ein erster offizieller Online-Shop eröffnet.

Tatsächlich muss sich der Topklub im Reich der Mitte keine Sorgen um seine Popularität machen. Das beweisen die Scharen von Anhängern, die die Spieler am Freitag in Peking empfingen.

Spiel-Stress

Das Programm der China-Woche ist dicht. Drei Testspiele sind geplant, das erste gegen Valencia wird am Samstag (13.25 Uhr MESZ) angepfiffen. Am Dienstag folgt Inter Mailand, zwei Tage später der chinesische Verein Guangzhou Evergrande. Außerdem werden die Spieler mehrmals Pressekonferenzen geben, zu den meisten Trainings sind Medienvertreter zugelassen.

Zu Hause sind die Verletzten Ribéry, Robben, Dante, Kirchhoff und Badstuber geblieben.

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