Moniz: "Das kann ich nicht akzeptieren"

Moniz: "Das kann ich nicht akzeptieren"
Salzburg-Trainer Ricardo Moniz findet im Freudentaumel über den Aufstieg in der Europa League kritische Worte.

Es ist ungewöhnlich und deshalb bemerkenswert: Die Salzburger Spieler feierten mit über 1000 mitgereisten Fans im sonst so tristen Stadion Pasienky in Bratislava überschwänglich.

Es gab ja auch einiges zu feiern. Mit einem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen Slovan qualifizierte sich Salzburg zum zweiten Mal in der Europa League für die Runde der letzten 32 – angesichts der Gruppengegner Athletic Bilbao und Paris St-Germain zumindest ein europäischer Achtungserfolg.

Nachdenkpause

Schon kurz nach dem Spiel gab es auch von Trainer Ricardo Moniz ein für ihn als Trainingsfanatiker ungewöhnliches Geschenk. Das Training am Donnerstag wurde gestrichen – wohl auch, damit die Spieler Zeit finden, die 93 aufregenden Minuten des Krimis in Bratislava zu verarbeiten.

Mit der Aufarbeitung des Spiels hatte Moniz selbst schon eine Stunde nach dem Abpfiff begonnen. Er lobte und tadelte sein Team nach dem erkämpften 3:2-Erfolg gegen den biederen slowakischen Meister.

"Ich muss meinen Spielern ein Kompliment machen. Ein 0:2 gegen einen Gegner aufzuholen, der nichts zu verlieren hat, ist eine Topleistung", meinte der Niederländer.

Aber er kritisierte auch, wie sich seine Mannschaft zuvor in die Bredouille gebracht hatte: "Mit der defensiven Leistung bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir haben uns viele Probleme selbst bereitet. Das kann ich nicht akzeptieren." Doch es war nicht das erste Mal, dass die Salzburger in der Defensive Probleme hatten. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Herbstsaison. In Bratislava hatten die Salzburger großes Glück, dass Slovan nach dem 2:2 die mangelnde Organisation nicht besser ausnützte.

Moniz hat auch nach 33 Pflichtspielen noch immer keine Stamm-Viererkette gefunden. Auch vor dem Bratislava-Spiel veränderte er – frei- und unfreiwillig – die halbe Abwehr, Ulmer durfte statt Jefferson Linksverteidiger spielen. Pasanen musste den nicht spielberechtigten Douglas in der Innenverteidigung ersetzen.

Das ist am Sonntag anders: Im Bundesliga-Schlager gegen Austria darf der Brasilianer eingesetzt werden. Aber davor wartet auf Salzburg am Freitag noch ein Lostag. In Nyon wird die Runde der letzten 32 der Europa League ausgelost. Moniz hat in dieser noch einiges vor: "Wir müssen viel kompakter, viel dominanter, viel aktiver agieren. Das tun wir noch nicht. Wenn wir das reparieren, dann können wir mit unserer Kreativität viel erreichen", sagt der 47-Jährige, der für die Auslosung (13 Uhr) einen Wunsch hat: "Ich hoffe, der Gegner wird nicht zu stark."

Wunschgegner

Salzburgs Trainer würde einer der möglichen 15 Gegner besonders gut gefallen: "PSV Eindhoven wäre besonders für mich. Ich wohne dort noch, habe dort mein Haus. Und außerdem ist das eine Mannschaft, die nicht mehr in der Form ist wie noch vor einigen Jahren."

Seine Spieler halten sich bei der Frage nach dem Wunschgegner hingegen zurück. Nur Andreas Ulmer wurde konkret: "Für mich sind Schalke und Manchester United Wunschgegner." Petri Pasanen will nur weiterkommen: "Ich bin 31 und habe schon gegen viele dieser Teams gespielt." Stefan Maierhofer hat wie sein Trainer einiges vor: "Viele Klubs sind absolute Topadressen. Das ist eine Belohnung für uns. Es ist aber egal, wer kommt. Wir müssen so auftreten wie gegen Paris zu Hause, dann können wir gegen jeden mithalten."

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