Masken-Ball nach der Rapid-Premiere: Wie Fans ihren Klubs helfen

Stefan Schwab und seine Maske: Über 34.000 Stück wurden verkauft
Es geht um Symbole und frisches Geld während der Corona-Pause: Rapid verkaufte als erster Klub Schutzmasken und verrät Zahlen.

Rapid war der Vorreiter im europäischen Fußball. Bevor noch die Regierungen Schutzmasken als Corona-Maßnahme verordneten, hatten die Hütteldorfer nach einer Idee von Merchandising-Experte Clemens Pieber Tausende Masken bestellt.

Es folgten viele Anfragen von deutschen Klubs, wie und wo die Wiener ihre Masken herbekommen. Mittlerweile haben fast alle Vereine das prägende Stück dieser Krise in ihren Farben im Sortiment. Genau 1.905 Stück legte die Admira auf, in Anlehnung an das Gründungsjahr.

Was (fast) alle vereint: Keine Spiele, keine Einnahmen – um die Liquidität zu sichern, ist Kreativität gefragt. Der Zuspruch der Fans zeigt: Auch wenn die Gegenleistung symbolischer Natur ist, wird gerne eingezahlt.

So kann bei der Austria am virtuellen Buffet eingekauft werden – eine Käsekrainer als Spende.

Match gegen Corona

Der SK Sturm ruft zum „härtesten Duell“ auf, gegen FCK Corona. Wer ein Ticket kauft, bekommt zwar kein Spiel zu sehen, aber einen Fan-Schal.

Auch Vereine mit starker Fan-Basis aus unteren Spielklassen treten virtuell an. Sowohl bei Wacker, Steyr oder Austria Salzburg wurden bereits Tausende Tickets verkauft.

In St. Pölten gibt es ein „Zukunftsticket“.

Der SKN lukriert jetzt frisches Geld, im Herbst können die 24 Euro (hoffentlich) in echte Matchkarten umgetauscht werden.

Kinoabend mit Spende

Ganz offen als Spende deklariert ist der Kinoabend von Rapid am 30. April. Die ORF-Doku „Der Weg ins Finale“ über die legendäre Europacupsaison 1995/96 wird über die Klub-Homepage kostenfrei ausgestrahlt. Es werden aber symbolische Kinokarten via Print@Home-Ticket (sowie virtuelle Getränke und Speisen) angeboten.

Rund 9.000 Euro wurden damit bereits eingenommen.

Bei diesen Summen stellt sich die Frage: Ist das mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein?

Zahlen, bitte

„Wir sind als Zuschauermagnet natürlich besonders von der Krise betroffen, der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Jeder Euro hilft und deswegen ein großes Danke an alle Rapidler“, betont Geschäftsführer Christoph Peschek, der die aktuellen Zahlen verrät.

Von den NMS-Masken in den Rapid-Farben wurden bereits 34.000 Stück verkauft, davon 30.000 im „klassischen“ Design mit dem Wappen.

Masken-Ball nach der Rapid-Premiere: Wie Fans ihren Klubs helfen

Mehr als 1.500 Fans wollten sich bislang mit einem Hand-Desinfektionsmittel aus einer 100-Milliliter-Flasche im Rapid-Design schützen. „Der aus Masken und Desinfektionsmittel resultierende Nettoumsatz liegt bei etwas mehr als 170.000 Euro, der Gewinn natürlich deutlich darunter“, verrät Peschek. Andere Vereine erreichen diese Umsätze nicht – sie haben aber auch weniger Aufwand und Personalkosten im Merchandising-Bereich.

In Rapids Online-Shop werden aktuell sogar Rekorde erzielt. Dennoch bleibt ein Minus. „Die Merchandisingumsätze eines Spieltages können wir nicht kompensieren.“

International gesehen liegt Rapid mit dem Maskenverkauf gut im Rennen. In Deutschland hatte lange Zeit der HSV die Nase unter der Maske voran. Innerhalb von fünf Tagen hatten die Hamburger 57.000 Bestellungen.

Doch dann kam der FC Bayern. Die Münchner waren lange Zeit sehr passiv und stiegen diese Woche doch in den Masken-Verkauf ein. Innerhalb eines Tages gingen 100.000 Bestellungen im Online-Shop ein. Mit dem Gewinn unterstützt Bayern die von den Spielern Joshua Kimmich und Leon Goretzka initiierte Hilfsaktion #WeKickCorona. Diese unterstützt in der Corona-Krise soziale und karitative Einrichtungen.

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