Weimann ist in England ein Publikumsliebling
Im Sommer 2007 packte Andreas Weimann das Fernweh. Birmingham, England, Fußball wie er gelebt wird wie sonst wohl nirgendwo auf diesem Planeten. Der Traum eines jeden Nachwuchskickers. Auch der des 16-jährigen Rapidlers.
Sechs Jahre später hat sich der Wiener seinen Traum längst erfüllt. Woche für Woche spielt er gegen jene Stars, die man aus dem Fernsehen kennt. Am gestrigen Samstag waren es jene des FC Liverpool, die Weimanns Arbeitgeber, den Aston Villa Football Club, in der Premier League beehrten.
Um 15.15 Uhr Ortszeit, zwei Stunden und 15 Minuten vor Spielbeginn, steigt Andreas Weimann in Sutton Coldfield, wo er mittlerweile wohnt, in seinen Range Rover. Der KURIER darf mit dabei sein. Ein seltenes Glück. Denn bei fast allen Profiklubs sind die Spieler heutzutage vor dem Spiel in einem Hotel einkaserniert und reisen mit dem Bus an. Nicht bei Aston Villa. „Unser Trainer Paul Lambert vertraut uns“, erzählt Weimann, während er seinen Wagen in Richtung Aston, einem Stadtteil Birminghams, steuert. „90 Minuten vor Spielbeginn müssen wir im Stadion sein.“
Keine Nervosität
Weimann macht einen gelassenen Eindruck. Die Stars des FC Liverpool können ihn nicht nervös machen. Warum auch? Vor einer Woche erwischte Aston Villa einen Traumstart in die neue Premier-League-Saison. Beim 3:1-Sieg in London gegen Arsenal bereitete der Wiener ein Tor vor. „Wir haben viel gelernt aus der letzten Saison, in der wir nur knapp dem Abstieg entronnen sind.“ In diesem Jahr soll nicht mehr gezittert werden. „Wir waren auch am Mittwoch beim 1:2 gegen Chelsea ebenbürtig.“
25 Minuten später stellt Weimann seinen Wagen auf dem Spielerparkplatz des Villa Parks ab. Ein Platz ist für ihn mit seiner Rückennummer 10 markiert und reserviert. Als Weimann aussteigt, wird einem klar, warum er hier zu den Publikumslieblingen zählt. Während seine Kollegen ohne auch nur den Kopf zu verdrehen in den Katakomben des Stadions verschwinden, schreibt Weimann Autogramme. „Andy“ hier, „Andy“ dort. 15 Minuten lang erfüllt der Österreicher fast jeden Wunsch. Dann verschwindet auch er unter den Tribünen der Arena.
Schon am Mittwoch kommt mit Rotherham im Ligacup der nächste Gegner. Vielleicht bringt der Drittligist mehr Glück als der Besuch aus Österreich.
Hoffentlich.
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