Klopp vor Duell mit ManCity: "Spielen gegen das beste Team der Welt"
Manchester City und Liverpool haben am Dienstag in der Champions League einmal mehr unter Beweis gestellt, dass beide Teams an der Spitze im weltweiten Klubfußball stehen. Während die Reds nach ihrem 3:1-Erfolg im Viertelfinalhinspiel bei Benfica Lissabon wohl mit der Halbfinalplanung beginnen können, fuhr der Premier-League-Rivale einen verdienten 1:0-Erfolg gegen ein wie üblich unbequemes Atletico Madrid ein. Am Sonntag treffen beide Teams nun im Liga-Schlager aufeinander.
Liverpool-Coach Jürgen Klopp blickte noch im Estadio da Luz in Lissabon am späten Dienstagabend schon auf den englischen Kracher. "Jeder weiß um die Wichtigkeit des nächsten Spiels", sagte der 54-Jährige Deutsche. "Wir spielen jetzt gegen das beste Team der Welt, das ist einfach so." Im Kampf um die Meisterschaft hat Tabellenführer City vor dem Topspiel einen Punkt Vorsprung auf Liverpool.
Spaß und Arbeit
"Manchester City zu analysieren ist eine Mischung aus Spaß und Arbeit: Es macht Freude, ihnen zuzugucken, und auf der anderen Seite geht es darum, Wege zu finden, die andere noch nicht gefunden oder nicht oft genug gefunden haben", sagte Klopp der Sport Bild und bezeichnete seinen City-Kollegen Pep Guardiola als "besten Trainer der Welt".
Wie der Rivale stimmte sich auch Manchester mit einem Erfolg in der Königsklasse auf die brisante Partie ein. Die Citizens setzten sich in einem zähen Spiel zuhause gegen die Colchoneros durch, aber auch Torschütze Kevin De Bruyne schaute anschließend auf das Duell mit Liverpool. "Es sind noch fünf Tage bis Sonntag. Beide Teams haben heute Abend gespielt. Es ist ein großes Spiel, und jeder freut sich darauf - auch wir Spieler", sagte der Belgier.
Harte Arbeit gegen Atletico
Während Liverpool praktisch alle Spieler zur Verfügung stehen, muss City auf Innenverteidiger Ruben Dias verzichten. Und das gegen die Offensivgewalt der Reds. In Lissabon trafen Ibrahima Konate (17.), Sadio Mane (34.) und Luis Diaz (87.). Stürmer wie Diogo Jota und Roberto Firmino wurden erst im zweiten Durchgang eingewechselt. Und hätte Mohamed Salah eine seiner Top-Chancen genutzt, hätte Liverpool sogar noch höher gewonnen. "Wir hätten mehr Tore erzielen können, vielleicht müssen", sagte Klopp.
Das konnte City nicht behaupten. Guardiolas Team schnürte die mauernden Gäste zwar fast permanent in der eigenen Hälfte ein, klare Gelegenheiten ließ Atletico aber kaum zu. Erst Mitte der zweiten Halbzeit brach die Deckung der giftigen Spanier erstmals auf. Nach einer feinen Kombination durchs Zentrum tauchte De Bruyne frei vor Keeper Jan Oblak auf und schob ins lange Eck ein. "Das war eine perfekte Vorlage und der Abschluss von Kevin war brillant", freute sich Guardiola im Anschluss.
Atletico-Trainer Diego Simeone zeigte sich zwar zufrieden mit der Defensivleistung seines Teams, forderte aber für das Rückspiel daheim kommenden Mittwoch mehr Ballbesitz. "Wir müssen uns verbessern und mehr vom Ball haben. Wir werden versuchen, auf jede erdenkliche Weise bis zum Schluss zu kämpfen", kündigte der 51-jährige Argentinier an. Das dazu die Grenzen des Erlaubten ausgereizt oder gar überschritten werden, war auch am Dienstag in der Schlussphase zu sehen. "Wir müssen unsere Emotionen kontrollieren. Es wird einen Schiedsrichter geben und wir müssen unser Spiel spielen", meinte dazu Guardiola. Kurz danach dürfte aber auch er bereits an Liverpool gedacht haben.
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