Außenseiter Rapid gibt sich kämpferisch
Die Ausgangslage scheint eindeutig. Rapid konnte von elf Spielen nur eines gewinnen und empfängt um 18.30 Uhr einen Gegner, der seit 13 Partien unbesiegt ist.
Doch die direkten Duelle lassen Salzburg in Reichweite erscheinen: Nur einen Punkt holte der Doublegewinner in drei Versuchen, während Titel-Konkurrent Austria vor dem 2:2 am Sonntag Rapid drei Mal besiegt hatte. Hätten auch die Salzburger drei Mal gegen Rapid gewonnen, wären sie Tabellenführer und nicht sechs Punkte hinter der Austria.
Das geglückte Debüt von Trainer Barisic im Derby stimmt Rapid-Sportdirektor Schulte zuversichtlich: „In der Mannschaft ist jetzt eine andere Konzentration, Spannung und Aufmerksamkeit.“ Kapitän Kulovits verspricht den Fans (14.500 Karten sind verkauft): „Die Rapid-Tugenden wie Kampfgeist und Leidenschaft werden voll da sein, daraus entwickelt sich dann das Spielerische.“ Barisic meint: „Salzburg muss gewinnen, um Meister werden zu können. So offensiv, wie sie gerne spielen würden, lassen wir es aber nicht zu.“
Ein packendes Duell kündigt sich. Davor gibt es einen KURIER-Rückblick auf drei Spiele, die diese Saison maßgeblich beeinflusst haben:
12. August 2012
28. Oktober 2012
24. Februar 2013
Vorfreude auf Hoscher
Hinter den Kulissen herrscht bei Rapid vor dem vierten Duell mit Salzburg Erleichterung darüber, dass eine Baustelle geschlossen werden kann. Wie vom KURIER berichtet, folgt Casinos-Vorstand Dietmar Hoscher als Präsident auf Rudolf Edlinger. Bis zur Mitgliederversammlung im November muss dafür noch – wie von Hoscher gefordert – die nötige Modernisierung der Vereinsstrukturen eingeleitet werden. Offizielle Statements gibt es derzeit bewusst nicht, weil Hoscher den Klub-Statuten entsprechend noch vom sechsköpfigen Wahl-Komitee als Kandidat nominiert werden muss.
Am 31. Jänner ging es heiß her. Nachdem Rapid am letzten Winter-Transfertag Muhammed Ildiz nach Nürnberg verkauft hatte, sollte Anel Hadzic nach Hütteldorf geholt werden. Der zentrale Mittelfeldspieler (sechs Tore, fünf Assists) war ein Wunschspieler vom damaligen Trainer Schöttel und zeigte sich auch interessiert. Mit Ried-Manager Stefan Reiter war wie bei vielen Verhandlungen (Salihi, Nuhiu, Hinum, Schrammel) eine Lösung zu finden: Die Rieder akzeptierten 150.000 Euro als Ablöse.
Im letzten Moment sagte Hadzic ab, vertröstete die Rapidler auf den ursprünglich angedachten ablösefreien Transfer nach dem Vertragsende in Ried im Sommer.
Handgeld
Das Interesse der Hütteldorfer am 23-Jährigen ist mittlerweile aber erkaltet. Der Grund? Rapid hätte an Ried keine Ablöse mehr zu bezahlen, sollte die 150.000 Euro aber dennoch aufbringen. Und zwar für Hadzic und sein Management. Handgeld für eine Unterschrift? Hadzic sagt im KURIER-Gespräch ganz offen: „Das ist eine legitime Forderung.“
Nicht für Rapids neuen Sportdirektor Helmut Schulte, der betont seriös auftritt und zu diesen Forderungen lieber vornehm schweigt.
Fakt ist: In Hütteldorf wurde die neuerliche Suche nach einem ebenso spiel- wie kampfstarken Sechser auf der Prioritätenliste ganz nach oben gesetzt, sie führt wohl ins Ausland.
Hadzic setzt dennoch weiter auf sein Management, obwohl er schon im Jänner 2012 im Glauben an einen (nur angeblich fixen) Wechsel zu Middlesbrough enttäuscht wurde. Der Rieder bleibt gelassen: „Ried verlasse ich sicher. Rapid hätte gut gepasst. Aber es gibt auch andere interessante Vereine.“ Von Sturm Graz soll es bereits ein Angebot geben.
Kehrtwende
Übrigens: Das Management von Hadzic meldete sich Freitagnachmittag beim KURIER, um auf eine Kehrtwende hinzuweisen: „Die 150.000 Euro sind kein Thema mehr. Es ist nur eine normale Management-Provision fällig.“ Doch der Zug nach Hütteldorf ist abgefahren.
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