Der Neue warnt die Veilchen vor seinem alten Verein

Umgekehrt: Am Sonntag trifft Mario Leitgeb (li.) als Austrianer auf Grödig.
Mario Leitgeb feiert seine Liga-Premiere als Austrianer – gegen seinen Ex-Klub Grödig.

Was haben die Admira und AC Milan gemeinsam? Beide Klubs entsenden am Sonntag (16.30 Uhr/live in ORFeins und Sky) Scouts in die Generali-Arena, um Austria-Kickern beim Aufgalopp gegen Grödig auf die Beine zu schauen. Einer davon könnte Mario Leitgeb sein, für den das Spiel ohnehin genügend Brisanz beinhaltet. Immerhin trifft der Neu-Austrianer auf seinen früheren Verein Grödig und somit auf viele ehemalige Kollegen.

"Natürlich ist das etwas Besonderes für mich, immerhin habe ich zu Grödig noch eine starke Verbindung und guten Kontakt zu einigen Spielern." Unter der Woche hatte er den Grödigern noch im Europacup die Daumen gedrückt, "aber heute bin ich ein Veilchen und will drei Punkte holen", sagt der 26-Jährige ohne Mitgefühl.

Aufgepasst!

Dass das nicht so einfach wird, weiß keiner so gut wie der Grazer, der die Wiener vor den Salzburgern warnt. "Grödig ist nicht schwächer geworden. Mit dem Sieg im Europacup haben sie Selbstvertrauen getankt. Die Mannschaft hat sich nicht wirklich verändert, ist eingespielt." Und sie praktiziert einen ähnlichen Stil wie jenen, den Trainer Gerald Baumgartner bei der Austria gern sehen möchte: schnelle Balleroberung durch frühes Pressing, bei Ballbesitz schnelles Umschalten in die Offensive, dabei viel Dynamik über die Flanken. Jene Zutaten also, die modernen Fußball ausmachen – siehe WM.

"Von der Idee her kann man die Systeme der Vereine schon vergleichen." Ansonsten ist für Leitgeb die Austria doch ein anderes Kaliber, ein deutlicher Schritt nach oben. "Hier ist vieles anders, es gibt mehr Möglichkeiten rund um das Training, natürlich eine bessere Infrastruktur. Die Truppe ist toll, hat mich super aufgenommen. Und Wien ist eine Weltstadt." Klingt, als wäre er in der kurzen Zeit schon heimisch geworden.

Wohl fühlt er sich auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld. Da James Holland nach der WM und dem verspäteten Urlaub erst in der vergangenen Woche ins Trainingsgeschehen eingestiegen ist, füllt Leitgeb die Position des Abräumers und Spielgestalters. Und will dabei seine Chance nutzen. "Für die zentrale Position gibt es bei der Austria einige Kandidaten, sowohl defensiv wie offensiv. Der Kampf ist groß. Aber im Grunde muss man ja immer seine Leistung bringen, das ist doch nichts Neues."

Revanche

Die neue Austria mit neuem Trainer und neuen, alten Trikots möchte gegen Grödig etwas gut machen, immerhin schnappten ihr die Salzburger vor wenigen Monaten noch Platz drei und den Europacup-Start weg. Das soll, sagen die Veilchen, nicht mehr passieren, da eine Saison ohne internationale Beteiligung nicht den Ansprüchen einer Wiener Austria entspricht. Deswegen geht die Suche nach einem Stürmer als Ersatz für Philipp Hosiner weiter. AG-Sportvorstand Thomas Parits weiß mittlerweile, dass man dafür etwas tiefer in die Tasche greifen muss: "Ein guter Stürmer wird etwas kosten." Geld aus dem Hosiner-Transfer ist jedenfalls vorhanden, daran sollte es nicht scheitern. "Der Kreis der Kandidaten ist kleiner geworden, aber noch nicht konkreter. Wir wollen nicht irgendwen holen, sondern einen, der ähnlich wie Hosiner sofort einschlägt", sagt Parits.

Gegen Grödig wird wohl Martin Harrer die Nummer eins im Sturm sein.

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