Laut FIFA drei offizielle Todesfälle auf WM-Baustellen in Katar

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Dazu soll es laut Organisationskomitee 37 weitere Todesfälle geben, die aber nicht unmittelbar mit der Arbeit zu tun hätten.

Auf den Stadionbaustellen im WM-Gastgeberland Katar sind Angaben des Organisationskomitees zufolge während der Arbeitszeit der vergangenen Jahre bei Unfällen drei Menschen gestorben. Das bestätigte die FIFA gut einen Monat vor dem Start des Turniers der Deutschen Presse-Agentur.

Es seien 37 weitere Todesfälle registriert worden, diese Arbeiter seien nicht während ihrer Tätigkeit auf den Baustellen gestorben. Das Organisationskomitee stuft diese Fälle deshalb als "Non-Work-Related Deaths" ein - als Todesfälle, die nicht unmittelbar mit der Arbeit zu tun hätten.

Forderung nach Entschädigungsfonds

Im Verlauf der vergangenen Jahre seit der WM-Vergabe im Dezember 2010 wurden Tausende tote Arbeiter in Katar medial kolportiert. Die International Labour Organisation (ILO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, spricht etwa von 50 arbeitsbezogenen Todesfällen im Jahr 2020. Nick McGeehan von der NGO FairSquare schätzt hingegen, dass in allen sechs Golfstaaten zusammen jährlich mindestens 10.000 Arbeiter sterben "weil die Hitze einfach zu groß ist, um in 13-Stunden-Schichten am Tag zu arbeiten". 

Besonders für Aufsehen sorgte ein Bericht des Guardian im Februar 2021, in dem von 6.500 gestorbenen Menschen aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka innerhalb von zehn Jahren die Rede war. Das Emirat kritisiert an dieser Darstellung, dass die Todesfälle nicht differenziert dargestellt würden und verweist auf zahlreiche Reformen. Diese wiederum werden von Menschenrechtsorganisationen kritisiert. Amnesty International und Human Rights Watch fordern zudem die Einrichtung eines Entschädigungsfonds.

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