Wie Bayern-Star Konrad Laimer die KI ausspielte

Laimer gegen Dortmund
Die unberechenbare mentale Komponente: Warum die KI sich im Fall Laimer geirrt hat.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Konträr zur Befürchtung, wonach  die Machtübernahme durch künstliche Intelligenz unmittelbar bevorstehe und diese den Arbeitsmarkt dramatisch verändern werde, schießt sich KI im Fußball noch manch Eigentor. Als so eines ließe sich auch ein vom unermüdlichen Kämpfer Konrad Laimer erzwungenes interpretieren. 

Eine Woche nach  seinem  unbelohnt gebliebenen Einsatz im WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien durfte Laimer im siebenten Liga-Spiel zum siebenten  Mal als unumstrittene Stammkraft über einen Sieg mit dem  FC Bayern jubeln;

als  der vielseitige Salzburger (diesmal wieder in  anderer Position  als  bei  der  Nationalmannschaft) und  sein  der Dortmunder Startformation angehörende   ÖFB-Teamkollege Marcel Sabitzer berufsbedingt  zu Gegnern wurden;

als  dem bislang schärfsten Verfolger Dortmund die erste  Niederlage zugefügt wurde; 

und als damit nördlich des Weißwurstäquators die  (von  Jürgen Klopp geteilte) Befürchtung groß wurde, dass   der deutschen Bundesliga ein Solo des Münchner Titelverteidigers droht. Laimer kanns recht sein.

Rückblende: Im Herbst 2023  prophezeite  der deutsche KI-Experte Maik Nöcker beim Servus-TV-Sporttalk im Salzburger Hangar, dass KI, die u. a. das WM-Finale Argentinien – Frankreich plus den Weltmeister 2022 richtig vorhergesagt hatte, gefüttert mit unzähligen Daten  in zwei Jahren  den Fußball  dominieren werde. Und dass sich Laimer mit seinem Transfer von  Leipzig nach München  nicht Gutes tat, sondern er dort genauso scheitern werde wie vor ihm Sabitzer.

Von Skistar widerlegt

Jetzt, zwei Jahre danach stellt sich heraus: Nicht der KI-geleitete Superexperte, sondern der  ebenfalls im Salzburger Hangar 7 Studiogast gewesene bayrische Ex-Slalomstar Felix Neureuther lag mit seinem emotionalen Konter richtig. Sagte Marcel Hirschers früherer Lieblingsfeind doch damals: „Falsch. Ein Laimer kann über sich hinauswachsen, plötzlich das Leuchten in den Augen bekommen.   Er ist ein superguter Fußballer.  In seinen   Kopf kann keine KI reinschauen.“

Wie schön, dass  Laimer in München seit Monaten mit Lob überhäuft  wird. Und  dass es im  Sport immer noch die kaum zu berechnende mentale Komponente gibt. Bloß bei der Last-Minute-Niederlage in Bukarest hatten sich KI-Korrigierer Laimer und Kollegen nicht sehr intelligent – oder wie  Teamchef Ralf Rangnick sagte –  “deppert“ angestellt.

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