Ein Doppelpass mit Luis Suárez

Scharfschütze: Luis Suárez erzielte für Uruguay 39 Tore in 76 Länderspielen.
2013 wurde Liverpools Superstar für zehn Spiele gesperrt, heute stürmt er gegen Österreich.

Gestatten, Luis Suárez. Österreichs Verteidiger werden heute in Klagenfurt (20.30 Uhr, live ORFeins) beim Test gegen Uruguay Bekanntschaft mit einem der aktuell besten Stürmer der Welt machen. Suárez, der 2013 in der Premier League für zehn Spiele gesperrt wurde, weil er Gegenspieler Ivanovic in den Unterarm gebissen hatte, trifft in dieser Saison nicht nur beim FC Liverpool nach Belieben. Er ist auch der Rekordtorschütze in Uruguays Nationalmannschaft. Im Seepark Hotel gegenüber des Minimundus stapelt der Torjäger mit Biss gerne tief.

KURIER: Herr Suárez, Sie haben in 22 Premier-League-Spielen 23 Tore erzielt. Ist das Ihre bisher beste Saison?
Luis Suárez:
Vielleicht. Ich habe nach meiner Sperre hart fürs Comeback gearbeitet. Nicht nur für meinen Klub, auch die WM steht als große Motivation vor der Türe.

Sind Sie derzeit der beste Stürmer Europas?
Nein, da gibt es noch viele andere, die regelmäßig treffen. Ich will Tore erzielen und Spiele gewinnen. Das ist mir wichtig, nicht ob ich Europas Bester bin.

Uruguay testet in Österreich auf dem Weg nach Brasilien. Wie wichtig ist das Spiel?
Für uns ist es sehr wichtig. Österreich hat eine gute, aufstrebende Mannschaft. Und wir wollen uns bestmöglich auf die WM vorbereiten.

In der WM-Gruppe D mit England und Costa Rica wird Uruguay in einem Atemzug mit Italien als Favorit genannt. Ist Italien der härteste Konkurrent?
Keine Ahnung. Italien ist Italien, bei Turnieren immer top. Sie haben eine tolle Achse von Buffon bis Balotelli, dazwischen Chiellini, De Rossi und Pirlo. Italien hat tolle Spieler und viel Erfahrung.

Uruguay spielt in der Gruppe der drei Weltmeister. Kann man ein Team überhaupt favorisieren?
Bei einer WM ist das sehr schwierig. Da spielen die besten Nationen mit. Und am Ende stehen elf gegen elf auf dem Platz. Ich würde niemanden als Favoriten sehen.

Sie spielen in Liverpool, bei der WM treffen Sie auf die Engländer. Ein spezielles Duell?
Ja, sicherlich, da treffe ich einige Spieler, die ich gut kenne. Aber das Auftakt-Spiel gegen Costa Rica wird für uns das wichtigste.

Sie haben schwierige Zeiten durchlebt, in denen Sie durch Skandale aufgefallen sind. Wie haben Sie das verarbeitet?
Diese Phase war wirklich schwierig für mich. Aber meine Familie hat mir geholfen, meine beiden Kinder, die für Abwechslung gesorgt haben.

Sie stehen im Rampenlicht, werden stets beobachtet. Wie fühlt sich das an?
Das ist halt die Kehrseite der Popularität. Es gibt wenig bis gar keine Privatsphäre, dafür viel Polemik. Das gehört zum Geschäft. Umgekehrt ist es schön, wenn die Leute über einen sprechen.

Sie sind mit 39 Toren Rekordtorjäger der Nationalmannschaft. Ist es Ihr Traum, Schützenkönig bei einer WM zu sein?
Nein, das ist kein Traum oder Ziel für mich. Ich will mit Uruguay viele Spiele gewinnen. Wer dabei die Tore schießt, ist sekundär. Auch wenn ich sie natürlich gerne mache.

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