Austria Wien: Mehr Tempo vor der ersten Hürde

Brasilianische WG: Venuto und Neuzugang Pires (re.) wohnten in Liefering zusammen und wollen bei der Austria abheben.
Die Austria stellt die schnellste Offensive. Das sollte auch gegen Kukësi reichen.

Noch vor dem Ligastart wartet auf die Austria ein Schlüsselspiel: Die Wiener wollen in die Gruppenphase der Europa League, die zweite Runde der Qualifikation soll also nur ein Zwischenstopp sein. Allerdings wartet in Albanien beim Rückspiel gegen Kukësi (19.30 Uhr/live ORF eins) eine heikle Aufgabe: Der 1:0-Vorsprung wackelte schon in Wien beim Stangenschuss von Albaniens Cupsieger in letzter Minute.

"Wir müssen konzentriert sein. Ein Tor zu schießen, wäre wichtig, am besten ein schnelles", erklärt Austrias Trainer Thorsten Fink den Fahrplan, um ein Zitterspiel zu vermeiden. Bisher war Albanien für die Austria keine Reise wert, von drei Europacup-Spielen wurde noch keines gewonnen. Vorteil für Violett: Gespielt wird in Elbasan, 180 Kilometer entfernt von Kukës, und damit steigt nur ein halbes Heimspiel.

Falls es eng wird, soll die Klasse von Robert Almer helfen. Der Teamtormann spielt erstmals seit der EURO wieder. Jung-Spielmacher Dominik Prokop blieb mit Knieschmerzen in Wien.

Ausblick

Mit der Reise nach Albanien können sich die Austrianer an die Doppelbelastung gewöhnen, die noch lange anhalten soll. Bereits am Sonntag wartet in St. Pölten das Wiedersehen mit Ex-Trainer Karl Daxbacher. Was ist vom Team von Thorsten Fink in der Bundesliga zu erwarten?

Die Stärken Robert Almer ist im Tor die Nummer eins – nicht nur bei der Austria. Mit seinen starken Paraden bei der EURO hat der 32-Jährige noch einmal Interesse im Ausland geweckt. Vor Almer kann wie von Fink gewünscht eine stabile Innenverteidigung mit einem Linksfuß (Neuzugang Filipovic) und einem Rechtsfuß (Rotpuller) gebildet werden. In der Vorbereitung wurde wie in den ersten Pflichtspielen das Ziel erreicht, weniger Gegentreffer zu kassieren.

Hinten solide, vorne extrem schnell – mit dieser Kombination kann vielen Gegnern wehgetan werden. Vor allem, wenn die Angreifer so flink sind wie das Trio Venuto – Kayode – Pires. Die drei Legionäre stellen "Raketen" dar, die auch eingesetzt werden müssen. Zum Vorteil soll die Jugend des verkleinerten Kaders werden – mehr Dynamik scheint garantiert. Eine altbekannte Stärke stellen die Standardsituationen dar.

Die Schwächen Vergangene Saison fehlte oft ein Zerstörer, der Angriffe noch vor der eigenen Viererkette bremst. Holzhauser erfüllt eine andere Rolle, Grünwald wurde wieder weiter nach vorne gerückt und der ursprünglich als Sechser geholte Vukojevic enttäuschte. Nun hofft Fink, dass Serbest in diese wichtige Rolle hineinwächst.

Kapitän Gorgon fehlt nicht nur als Goalgetter (19 Tore), sondern auch als abgeklärter Routinier in der Offensive. Sollten die zähen Verhandlungen mit Benfica um Friesenbichler scheitern, stehen im Sturm nur Kayode und Kvasina zur Verfügung. Das ist für eine Saison mit Europacup-Einsätzen zu dünn.

Der Heimvorteil wird im meist spärlich gefüllten Happel-Stadion geringer werden.

Spannend wird, wie Fink die Ö-Topf-Kriterien trotz der aktuellen Anzahl von neun Legionären erfüllt.

KURIER-Prognose: Logisch wäre die Wiederholung von Platz drei. Sollte Rapid schwächeln, darf weiter nach vorne geschaut werden.

Zugänge: Pires (FSV Frankfurt), Filipovic (Ried), Tajouri-Shradi (Altach)

Abgänge: Gorgon (ohne Verein), Shikov (Neftschi Baku), Meilinger (Aalborg), Koch (Sturm), Friesenbichler (vorerst Benfica).

Europa League, Qualifikation, 2. Runde, Rückspiel:

FK KukësiAustria Wien (19.30 Uhr, ORFeins live)
SR Thorarinsson (ISL). Hinspiel: 0:1

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