Krammer: "Ich will Rapid-Präsident werden"

Michael Krammer stellt sich dem Wahlkomitee.
Der Ex-"Orange"-Boss verkündet im KURIER seine Kandidatur.

Die beste Saisonleistung beim 1:1 in Genk und eine spektakuläre Wende in der Präsidentensuche an einem Abend – der 25. Oktober wird als außergewöhnlicher Tag für Rapid im Jahr 2013 in Erinnerung bleiben.

Präsidentschaftskandidat Erich Kirisits wurde von seinem klaren Scheitern im Wahlkomitee informiert, während Trainer Zoran Barisic seine Spieler auf eine mutige und letztlich erfolgreiche Offensivtaktik gegen den belgischen Europa-League-Gegner einschwor.

Am Tag danach geht der neue Favorit auf die Nachfolge von Rudolf Edlinger in die Offensive. „Ja, ich stelle mich dem Wahlkomitee. Ich will Rapid-Präsident werden“, erklärt Michael Krammer im KURIER-Gespräch.

Der langjährige Rapid-Fan setzt sich seit fünf Monaten intensiv mit dem Klub auseinander und bekam von allen Seiten Lob für seine Leitung der Reformkommission ausgesprochen. Enge Kontakte nach Hütteldorf pflegt der 53-Jährige, seit er als Boss des Mobilfunkers „Orange“ (mittlerweile von „3“ aufgekauft) 2008 einen Sponsorvertrag verhandelte, der Rapid Millionen brachte.

Aus Orange wird Grün

Jetzt wird aus Orange Grün: Krammer galt schon als möglicher Kandidat, während zuerst Dietmar Hoscher und zuletzt Kirisits als Favoriten galten. „Ich versichere jedoch, dass ich mein Engagement begonnen habe, ohne die Präsidentschaft im Hinterkopf zu haben.“

Als einer der sechs Wahlmänner bekam der frühere Bundesheer-Offizier mit, wie die Bedenken gegen Kirisits und dessen Team immer größer wurden. Jetzt legt der erfolgreiche Manager sein Amt im Wahlkomitee zurück und bastelt am Konzept für eine erfolgreiche Präsidentschaft. Die Zeit drängt bis zur Hauptversammlung am 18. November, „aber das werde ich schaffen.“

Krammer, der am Freitag in Venedig zu tun hatte, weiß das dringendste Thema einzuschätzen: der nötige Stadion-Neubau, am besten in Hütteldorf.

Priorität bekommt auch, im Zuge der Strukturreform zu einer AG die richtigen Entscheidungsträger einzusetzen. Krammer steht für Veränderung ohne personellen Kahlschlag. Mit Schlüsselfigur Helmut Schulte steht ein Gespräch an. Allerdings buhlt Düsseldorf heftig um den 56-jährigen Deutschen.

Rot und Schwarz

Mit Krammer will der Verein auch die stets propagierte Überparteilichkeit beweisen. Denn der Wiener hat für ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger im Wahlkampf eine Internet-Plattform organisiert. Langzeitpräsident Rudolf Edlinger ist hingegen – wie der frühere Präsident Anton Benya – sozialdemokratisches Urgestein.

Laut KURIER-Recherchen kann Krammer neben der nötigen Unterstützung aus dem Wahlkomitee auch auf jene des Ex-Finanzministers und jene der SPÖ-regierten Stadt Wien zählen.

Gleich bleibt, dass der Präsident ehrenamtlich arbeiten wird. Der Vater dreier Kinder ist weiterhin in der Mobilfunkbranche tätig. „Das muss zu vereinbaren sein – ich garantiere vollen Einsatz für Rapid.“

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