Kontakt zu Terror-Organisation? Ex-Real-Star Benzema geht in Offensive
Mehrere Fußballstars haben sich auf sozialen Medien zu der Situation in Israel und Gaza geäußert. Insbesondere muslimischstämmige Spieler haben sich gegen das Töten unschuldiger Zivilisten im Gazastreifen ausgesprochen. So auch der ehemalige Starspieler Frankreichs, Karim Benzema, am vergangenen Sonntag. "All unsere Gebete sind mit den Einwohnern von Gaza, die erneut Opfer dieser unrechtmäßigen Bombardements sind, die auch keine Frauen und Kinder verschonen."
Grund genug für Politiker in Frankreich, sich gegen den 97-fachen Nationalspieler auszusprechen. Etwa Senatorin Valerie Boyer, die ihm nicht nur den Ballon d'Or absprechen will, den er im Vorjahr gewonnen hat, sondern auch seine französische Staatsbürgerschaft.
Der Ultrarechte Eric Zemmour ging noch einen Schritt weiter: "Benzema ist ein Muslim, der an das Recht der Sharia glaubt und zum Dschihad aufruft." Er machte Benzema gar indirekt verantwortlich für den Tod des Lehrers Dominique Bernard, der vergangene Woche einer Terrorattacke eines jungen Mannes in einer Schule in Nordfrankreich zum Opfer fiel.
Benzema droht Minister mit Anzeige
Dass am Montag auch der französische Innenminister Gerald Darmanin die Gaza-Solidaritätsbekundung Benzemas nicht nur kritisiert hat, sondern dem Fußballstar, der mittlerweile in Saudi-Arabien spielt, auch mit der in Frankreich als Terrororganisation eingestuften Muslimbruderschaft in Verbindung brachte, will Benzema nicht auf sich sitzen lassen. Seine Anwälte behalten sich vor, rechtlich gegen die Aussagen des Ministers im TV-Sender CNews vorzugehen.
Benzemas Anwalt Hugues Vigier sagte gegenüber RMC Sport: "Darmanin gibt falsche Informationen weiter, und das tut man nicht leichtfertig“, sagte Vigier. „Wenn Sie Innenminister sind, haben Sie nicht das Recht, Ihr Wort ist bindend."
In den vergangenen Tagen hatten unter anderem die Profis Anwar El Ghazi vom 1. FSV Mainz 05 (El Ghazi wurde bereits vom Spiel- und Trainingsbetrieb seines Clubs freigestellt) und Noussair Mazraoui vom FC Bayern München mit Beiträgen in den sozialen Medien für Aufsehen und Kritik gesorgt. Gegen Youcef Atal vom französischen Club OGC Nizza ermitteln die Justizbehörden. Der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil kommentierte den Konflikt ebenfalls mit eindeutiger pro-palästinensischer Tendenz. Und Liverpool-Star Mohammed Salah forderte humanitäre Hilfe für Menschen in Gaza.
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