Koller: "Pott an Spielern wurde größer"
Nein, Marcel Koller braucht keine Schmerzmittel. Die Personalsituation bei seinen Auswahlspielern bereitet dem Schweizer auch weit weniger Kopfschmerzen als einigen seiner Vorgänger. "Der Pott an Spielern ist größer geworden", freut sich Koller über mehr Masse an Kandidaten, die heute aber auch mehr Klasse mitbringen als noch vor einigen Jahren.
Einige haben nicht nur den Sprung in eine ausländische Liga gewagt, sondern bei ihren neuen Vereinen auch eine Punktlandung hingelegt. Das Mehr an Professionalität, Erfahrung und Selbstvertrauen kommt dem Nationalteam zugute, während die heimische Liga unter den Abgängen der besten Fußballer leidet.
Aufdringlich
"Ich bin froh darüber, dass sich meine ersten Eindrücke auch hier im Trainingslager wieder bestätigt haben. Die Erkenntnisse sind größer geworden, weil ich mit den Spielern direkt arbeiten kann. Dann versteht man sie auch besser", erklärt Koller und bremst gleichzeitig die Euphorie: "Für ein konkretes Urteil ist es vielleicht noch zu früh."
Das jüngste Beispiel an bedenkenloser Team-Integration hat Austrias Linksverteidiger Markus Suttner abgegeben. Zwei Spiele, zwei Siege, in solider Art und Weise hat er Schalke-Legionär Christian Fuchs ersetzt. "Marcel Koller macht es einem auch leicht. Er sagt genau, was er von einem verlangt. Das hat System. Ich habe gezeigt, dass ich auf dieser Position gut spielen kann."
Den Teamchef plagt somit die Qual der Personalwahl, ein Problem de luxe für einen Auswahltrainer. Bei der Erstellung der Startelf könnte er auf manchen Positionen die Würfel zu Hilfe nehmen. Dragovic und Pogatetz oder doch Prödl mit Scharner oder Schiemer in der Innenverteidigung? Einerlei, lediglich Nuancen machen den Unterschied. "Da geht es nur um kleine Elemente, die man auch auf den Gegner abstimmen muss."
Was ist in diesem oder jenem Spiel vonnöten, wer ist besser in Form, wer hat beim Training einen guten Eindruck hinterlassen?
Ähnliches gilt für das Mittelfeld, das Angebot kann sich mit Baumgartlinger, Alaba, Ivanschitz, Junuzovic, Arnautovic, Kavlak oder Leitgeb und Jantscher sehen lassen. Lediglich im Angriff fehlen noch die Alternativen zu Kapitän Marc Janko. Daher stehen in Seefeld Bürger, Burgstaller und Sabitzer auf dem Prüfstand.
Würfeln
Und zwischen den Pfosten ist man weiterhin auf der Suche nach einer klaren Nummer 1, wie man sie in jeder Qualifikation dringend benötigt. Am Dienstag gegen Rumänien wird Koller die Würfel nicht übermäßig strapazieren. Gratzei beginnt im Tor, Dragovic in der Innenverteidigung, vielleicht gibt er Kavlak im Mittelfeld und Bürger im Angriff eine Chance zur Empfehlung. "Wir müssen auch auf das Ergebnis achten."
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