Knalleffekt in Regionalliga Ost: Ebreichsdorf zieht sich zurück

Knalleffekt in Regionalliga Ost: Ebreichsdorf zieht sich zurück
Der amtierende Meister der Ostliga zieht sich aus freien Stücken zurück. Grund sind die finanzielle Lage und der Ausblick für die kommenden Jahre.

"Wir werden ab der Saison 2020/2021 auf eine Teilnahme in der RLO verzichten und unseren Platz ohne weitere Bedingungen zur Verfügung stellen", schreibt der ASK Ebreichsdorf in einer Aussendung am Freitagmorgen.

Gründe für den Rückzug aus der Regionalliga Ost gibt es mehrere. Zum einen machen die Einschränkungen durch das Coronavirus eine Planung für die nächste Saison besonders schwierig. "Es gibt aus heutiger Sicht bis Ende August kein Training, und wann es wieder einen regulären Spielbetrieb für alle Ligen gibt, kann uns in den nächsten Wochen sicher auch niemand sagen", erklärt Obmann Erich Hietz in seiner Botschaft.

Finanziell gesund

Zudem war Ebreichsdorf immer ein wirtschaftlich gesunder Verein. Aus diesem Grund klappte aber auch der Aufstieg in die 2. Liga nicht: Die dafür nötigen Investitionen in die Infrastruktur wären zu teuer gewesen. Die Finanzen sind auch der Grund, warum man sich aus der RLO zurückzieht: "Einige unserer Sponsoren mussten ihre Arbeiter und Angestellten in Kurzarbeit schicken oder sogar kündigen. Keiner kann genau sagen, wie sich das weiterentwickeln wird."

Die Ebreichsdorfer wollen sich auf ihre starke Jugendarbeit konzentrieren und mit ihrem zweiten Team in der Gebietsliga fortfahren. In den kommenden Tagen soll ein Trainerstab für die Gebietsliga verpflichtet und eine "schlagkräftige Mannschaft" zusammengestellt werden. "Immer aus der Sicht, so viele Spieler aus der eigenen Jugend wie möglich einsetzen zu können", sagt der Obmann.

Keine leichte Entscheidung

Die Entscheidung wird vom gesamten Vorstand der Ebreichsdorfer getragen. Einfach war es dennoch nicht, wie der Obmann sagt: "Es kann sich jeder von euch sicher sein, dass uns diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist. Wir sind aber nach langen Diskussionen und dem Abwägen aller möglichen Alternativen überzeugt, wie schon in den vergangenen Jahren wieder eine richtige Entscheidung getroffen zu haben."

Wie es mit dem aktuellen Cheftrainer Zeljko Ristic weitergehen wird, steht ja bereits seit einigen Wochen zur Debatte. Denn erst Anfang März gab der Trainer bekannt, dass er Ebreichsdorf nach der aktuellen Saison verlassen wird. Dass das Saisonende aber so schnell kommen würde, hat sich damals noch niemand gedacht.

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