LASK-Chaos: Corona-Krise mit Langzeitfolgen in Linz
Gebrodelt hat es seit dem 14. Mai. An diesem Tag wurde der LASK überführt, verbotene Corona-Trainings (mit dem gesamten Team und dem damals untersagten Körperkontakt) durchgeführt zu haben. Trainer Valerien Ismael und Vizepräsident Jürgen Werner als sportliches Mastermind schlüpften ins Büßerhemd und entschuldigten sich. Präsident Siegmund Gruber gab den Überraschten, bestätigte aber, dass ein Trainingslager im Corona-liberalen Schweden angedacht wurde.
Die Bundesliga verpasste dem damaligen Tabellenführer sechs Strafpunkte, am Ende waren es vier – und auch nur Tabellenplatz vier.
Damit war der Deckel nicht mehr auf dem Druckkochtopf zu halten. In mehreren Aussprachen wurde versucht, angestaute Emotionen und Enttäuschungen aufzuarbeiten. Vergebens. Sowohl in der Klubspitze, als auch im Trainerteam sind tiefe Risse entstanden. In der Mannschaft ist die bis Februar präsentierte Einigkeit verloren gegangen. Die Corona-Krise hat in Linz Langzeitfolgen.
Trainerwechsel fix
Laut KURIER-Informationen wurde Ismael Freitagmittag mitgeteilt, dass eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn mehr machen würde. Dabei hatte der Franzose nach dem 1:3 bei Rapid in Runde 31 noch „zu 100 Prozent versichert, beim LASK zu bleiben“. Vizepräsident Werner galt als Fürsprecher des Ex-Bayern-Verteidigers, der Vertrag des 44-Jährigen würde bis Sommer 2022 laufen.
Der LASK schweigt
LASK-Sprecher Öfferlbauer ist auf Urlaub. Teammanager Hochedlinger sagt, dass es nichts zu sagen gibt. „Wenn es doch eine Änderung gibt, werden Sie per Presseaussendung verständigt.“ 24 Stunden, nachdem Ismael das Ende verkündet wurde, gab es noch immer keine LASK-Aussendung.
Seither schwirren die Gerüchte, Intrigen sollen gesponnen worden sein. Co-Trainer Andreas Wieland, der bis zur Corona-Krise erfolgreich mit Ismael zusammengearbeitet hat, könnte als Nachfolger paratstehen. Werner dachte laut einem Online-Bericht der OÖ Nachrichten von Freitagnachmittag über seinen Rücktritt nach. Tatsächlich dürfte es Richtung Umstrukturierung gehen und Werner in wichtiger Rolle bleiben.
Der LASK wird beim nächsten Spiel, am 5. oder 6. August in Manchester gegen United, ein anderer sein.
Gartlers Zukunft offen
Eine Änderung wird auch beim größten Zukunftsprojekt des LASK angedacht. Harry Gartler war nach seiner erfolgreichen Arbeit als Rapid-Stadionmanager aus Hütteldorf abgeworben worden, um den Bau der „Gugl neu“ zu begleiten. "Die Planungsphase ist abgeschlossen. Das ist ein Meilenstein für den LASK. Ob ich als Projektleiter bleibe, oder in anderer Form für den LASK da bin, etwa als externer Berater, werden wir klären."
Nach dem Ende der Planungsphase könnte der Job als Projektleiter neu vergeben werden. „Bis zur Stadionpräsentation Ende Juli wird klar sein, wie es mit mir weitergeht“, kündigt Gartler dem KURIER an.
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