Abgefeiert: Salzburgs Cup-Triumph und die Kabinenparty danach

FUSSBALL: UNIQA ÖFB CUP / FINALE / LASK - FC RED BULL SALZBURG
Nach dem achten Cup-Titel in zehn Jahren soll bei Salzburg auch der Meistertitel folgen. Beim LASK herrschte hingegen "Leere".

Red Bull Salzburg ist in Österreichs Fußball-Landschaft einfach eine Klasse für sich. Bester Beweis dafür war das Cup-Finale am Samstag in Klagenfurt, in dem mit dem LASK einer der größten nationalen Herausforderer mit 3:0 klar in die Schranken gewiesen wurde. "Jeder Titel ist wunderschön, ein super Anlass um zu feiern und schweißt die Mannschaft zusammen", sagte Salzburgs Abwehrspieler Maximilian Wöber. Für sein Team ist nun alles angerichtet für das dritte Double in Folge.

Vier Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung des Bundesliga-Serienmeisters und -Tabellenführers auf Verfolger Rapid sechs Punkte. Es deutet alles daraufhin, dass sich Coach Jesse Marsch im Sommer mit vier von vier möglichen nationalen Titeln in zwei Jahren aus Salzburg in Richtung deutschem Topklub RB Leipzig verabschieden wird. "Wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel gegen Sturm und am Mittwoch Rapid. Mit einfacher Mathematik sind wir mit zwei Siegen durch und das ist unser großes Ziel", gab Wöber die Marschroute vor.

Überrascht vom Marsch-Abgang

Das wäre voll nach dem Geschmack seines Trainers, der von verfrühten Glückwünschen nichts hören möchte. "Wir sind noch nicht fertig, haben in der Liga noch etwas zu tun", betonte der US-Amerikaner. Sein Sommertransfer nach Leipzig war erst am Donnerstag offiziell geworden, hatte sich aber nicht negativ auf das Team ausgewirkt.

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"Es war am Tag nach dem WAC-Spiel natürlich Thema, wir waren auch überrascht über den neuen Trainer, und dass das alles so schnell gegangen ist. Im Training hat es uns aber überhaupt nicht beeinflusst", gab Wöber Einblick. Vor allem für jene Kicker die länger dabei sind, gehöre neben der Spieler- auch eine Trainerrotation mittlerweile dazu. "Von dem her ist es nichts Neues und hat uns überhaupt nicht abgelenkt von unserem Ziel", so der ÖFB-Teamverteidiger.

"Ich liebe diese Mannschaft"

Deshalb konnte Marsch auch Lobeshymnen über sein Team, das auch den Cup-Fairplay-Award wieder einheimste, singen. "Es ist eine Belohnung für die ganze Saison. Zusammenhalt, Stimmung, Einstellung, Energie, alles top. Es ist schwierig für mich das zu verlassen, weil es zwei ganz besondere Jahre in meinem Leben waren und wir so viel Spaß gemeinsam gehabt haben. Ich liebe diese Mannschaft", verlautete der 47-Jährige. Auch deshalb ist sein voller Fokus nach wie vor auf die Tätigkeit in Salzburg gerichtet: "Ich habe keine Zeit für andere Aufgaben, meine volle Leidenschaft ist hier."

Nach wie vor leidenschaftlich dabei ist auch Andreas Ulmer, der seinen 18. nationalen Titel mit Salzburg gewann und um 22.45 Uhr als Kapitän den Pokal als Erster in die Höhe stemmen durfte. "Es wird nie Alltag. Es ist für uns immer eine Herausforderung in der Meisterschaft und im Cup, da steckt viel Arbeit dahinter über viele Jahre, die wir als Team hervorragend meistern", sagte der 35-jährige Linksverteidiger. Auch die Klubführung bekam Lob für "immer wieder richtig gute Transfers". "Da macht es richtig Spaß zu arbeiten", so Ulmer.

Achter Cup-Titel in zehn Jahren

Der Weg zum Cupsieg war dieses Mal schwer wie nie, mussten doch mit St. Pölten, Rapid, der Austria, Sturm und dem LASK fünf Bundesligisten aus dem Weg geräumt werden. "Unser Weg zu dieser Trophäe war nicht einfach, das war ganz stark von unserer Mannschaft", lobte Marsch. Und so fixierten die Salzburger ihren achten Cup-Titel in den jüngsten zehn Jahren.

Ein bisschen feiern war da schon angesagt. "Wir werden uns mit dem Trainer schon ausschnapsen, dass wir den ein oder anderen Tag freikriegen und auf der Rückfahrt sicher das eine oder andere Bier trinken", kündigte Wöber an. Bis zum Ligaauswärtsduell mit Sturm ist eine Woche Zeit. Spieler und Trainer ließen es jedenfalls schon in der Kabine ordentlich krachen, auch Marsch feierte und sang lautstark mit.

Die große Leere beim LASK

Der LASK hat hingegen seine titellose Durststrecke nicht beenden können. Die Oberösterreicher müssen weiter seit dem Double 1965 auf einen großen nationalen Coup warten. "Es war schon ein Riesentraum von den Spielern und dem Betreuerteam, die Enttäuschung ist daher groß", sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer.

Da ging es den Kickern, die auch den Linzer Fans endlich wieder einmal einen Titel schenken wollten, nicht anders. "Die Leere ist sehr groß. Wir haben uns viel vorgenommen, weil es ein Megaereignis war. Alle haben gesagt, wir ziehen es durch, wollen den Titel unbedingt gewinnen. Deshalb ist es richtig bitter", gab Tormann Alexander Schlager zu Protokoll.

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Sein Team verlor zum siebenten Mal in Folge in einem Pflichtspiel gegen die "Bullen". Im Gegensatz zu den jüngsten beiden Duellen in der Liga-Meistergruppe - 0:1 und 0:2 - war der Klasseunterschied diesmal augenscheinlicher. "Von den letzten drei Spielen gegen Salzburg war es leider eine der schwächeren Leistungen von uns, wir waren in einigen Situationen nicht so griffig. Insgesamt war es zu wenig von uns", resümierte Thalhammer. Er hätte sich vor allem einen mutigeren Auftritt und mehr Spielkontrolle gewünscht. Beides blieb aus.

"Es bringt nichts dem Spiel nachzuweinen. Wir müssen das Spiel abhaken und in die Zukunft schauen. Da stehen vier wichtige Spiele an und geht es darum den dritten Platz zu attackieren und zu bekommen", sagte Thalhammer ganz klar. Dafür werde man laut Trauner "alles in die Waagschale werfen". Schlager forderte einen "voll griffigen" Aufritt. Als viertletzte Hürde wartet am kommenden Sonntag in Pasching WSG Tirol.

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