Keine Chance in Graz: Jetzt muss die Austria gegen Rapid zittern

Keine Chance in Graz: Jetzt muss die Austria gegen Rapid zittern
Schwache Wiener unterlagen bei Sturm mit 1:3 und müssen nun nächste Woche ausgerechnet ihrem Bezwinger die Daumen drücken

Entspannt ins Derby gehen? Nein, damit wird es nichts für die Wiener Austria. Nach dem 1:3 bei Sturm in Graz sollte die Austria nächsten Sonntag gegen Rapid noch einmal nachlegen. Oder auf ihren gestrigen Bezwinger hoffen, denn wenn die Steirer einen Punkt bei der WSG Tirol holen, sind die Wiener automatisch in der Meistergruppe.

Dank der direkten Duelle liegt die Austria nach Punktegleichheit vor den Tirolern. Apropos Rechnereien: Nach dem Spiel in Graz-Liebenau dürfen die Violetten in unmittelbarer Zeit nicht zwingend mit sportlichen Höhenflügen rechnen.

Die Austria ließ Braunöder nur bedingt am Spiel teilhaben und auf der Bank zum „Durchschnaufen“, wie Trainer Wimmer argumentierte. Die elf Männer auf dem Spielfeld hatten vielleicht gar nicht so viel Luft, wie sie nach einem zehnminütigen faden Abtasten durchschnaufen mussten: Zunächst vergab Emegha zwei Chancen, die größte Möglichkeit in der ersten halben Stunde wurde aber zum Hoppala, als Sarkaria aus fünf Metern den Ball nicht im völlig verwaisten Tor unterbrachte.

Die Führung

Irgendwann muss die Kugel doch ins Tor gehen, dachte sich zumindest Emmanuel Emegha. Ein feiner Gedanke, eiskalt umgesetzt: Nach einem Prass-Pass ließ der Stürmer Martins stehen und traf zum 1:0. Doch die Austrianer schlug zwei Minuten später überraschend zurück, da zeigte Haris Tabakovic, dass er im Frühling unter Wimmer so richtig aufblüht: Der Ex-Lustenauer köpfelte beängstigend freistehend nach einem Freistoß von Jukic zum Ausgleich ein.

Nach Seitenwechsel änderte sich an der Dramaturgie zwar nichts Grundlegendes, die Austria spielte nur sporadisch mit. Sturm schaltete etwas zurück, wurde aber effizienter: Eine Kombination von Sarkaria und Schnegg finalisierte Emegha mit seinem zweiten Tor zur Führung (65.). Sechs Minuten später war die Partie für die tapfer kämpfenden, aber spielerisch klar unterlegenen Wiener gelaufen, als Ranftl nach einem schlimmen Pass von Früchtl den eingewechselten Teixeira im Strafraum legte und Manprit Sarkaria per Elfmeter für die endgültige Entscheidung sorgte.

Salzburg siegt in Linz 

18.000 Zuschauer – im zweiten Bundesligaspiel war die neue Raiffeisen Arena zum ersten Mal so ziemlich voll. Und die, die immerhin bis zu 80 Euro für eine Matchkarte bezahlt hatten, wurden mit einem ordentlichen Bundesliga-Spiel belohnt. Wirklich freuen durften sich aber nur die mitgereisten Salzburg-Fans. Der Serienmeister gewann mit 2:0.

Während LASK-Trainer Kühbauer erneut auf Winter-Neuzugang Mustapha als Solospitze setzte,  stellte  Salzburg-Trainer Jaissle im Vergleich zum 4:2 bei Rapid in der Offensive komplett um. Statt dem Duo Okafor und Adamu begannen  Sesko, der nach seiner Einwechslung in Hütteldorf drei Tore erzielt hatte, und Koita.

Die drei Stürmer standen in einem sehenswerten Hin und Her schon in der ersten Hälfte im Mittelpunkt. Die besten Chancen hatte Sekou Koita, doch der Stürmer aus Mali ließ zwei Topchancen aus (6., 27.). 

Auch LASK-Angreifer Mustapha bewies seinen Torriecher, als er bei einer etwas schlampigen Kopfball-Rückgabe von Salzburg-Innenverteidiger Solet nur ganz knapp den Ball verfehlte.

Ein Tor war also auch nach einer torlosen ersten Hälfte nur eine Frage der Zeit. Neun Minuten sollten nach der Pause gespielt sein, bis zum ersten Mal ein Gästeteam in der neuen Arena auf der Linzer Gugl ein  Treffer gelang. Nach einem Doppelpass zwischen Koita und dem  Israeli Gloukh   konnte der Stürmer aus Mali LASK-Keeper Schlager bezwingen  (54.).

Torjäger Seiwald

Kurz danach konnte sich Salzburg-Keeper Köhn bei einer Chance von Usor auszeichnen und rettete seiner Mannschaft die knappe Führung, die  in der 72. Minute unter der gütigen Mithilfe der LASK-Defensive ausgebaut werden konnte. Wie schon bei Rapid vor acht Tagen war auch in Linz Nicolas Seiwald erfolgreich. Der Mittelfeldspieler hat also nach der offiziellen Bestätigung seines Wechsels innerhalb der Konzernfamilie nach Leipzig so richtig die Lust am Toreschießen für sich entdeckt.

Altach verliert gegen Ried und ist Letzter

531 Minuten lang hatte Altach nicht getroffen. Genug, dachte sich Mike Bahre gegen die Rieder und brachte die Vorarlberger in Führung (7.). Die Oberösterreicher ließen sich nicht beeindrucken und kamen zu guten Chancen. Eine davon nutzte Gragger per Kopf nach einem Freistoßtrick zum Ausgleich (34.), auch weil Nuhiu das Abseits aufhob. Der Altacher wollte den Fehler wieder gutmachen und traf zum 2:1 (59), stand dabei aber selbst im Abseits – also gewannen die Gäste: Monschein schlenzte den Ball sehenswert ins lange Kreuzeck (77.)

WAC verliert auch mit Schmid

Vor dem Debüt auf der Bank der Kärntner gab es für Trainer Manfred Schmid eine gute Mitteilung – der Vertrag von Stürmer Tai Baribo wurde  bis 2024 verlängert. Es kam aber bald die kalte Dusche. Zwar fand WAC-Spieler Anzolin (9.) die erste Chance vor. Doch dann musste Tormann Bonman gegen Türkmen klären. Schließlich sah Piesinger nach einer Notbremse gegen Surdanovic die Rote Karte (22.). Cheukoua traf, doch der Lustenauer stand im Abseits (38.). Beim Kopfballtor von Hugonet gab es aber keine Diskussion (64.).

Sturm Graz - Austria Wien 3:1 (1:1). 
1:0 (34.) Emegha
1:1 (36.) Tabakovic
 2:1 (65.) Emegha
 3:1 (71.) Sarkaria (Foul-Elfmeter)
 Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Schnegg (86. Dante) - Gorenc-Stankovic - Hierländer (66. Teixeira), Horvat (78. Ljubic), Prass (86. Affengruber) - Sarkaria, Emegha (86. Fuseini)
Austria: Früchtl - Handl, Martins, Mühl - Ranftl, Jukic, Fischer, Leidner (81. Fitz) - Keles (72. Braunöder), Tabakovic, Dovedan (72. Polster)
Gelbe Karten: Ilzer (Trainer) bzw. Ranftl, Braunöder
Graz, Merkur Arena, 16.000 Zuschauer, SR Ebner.

LASK - Red Bull Salzburg 0:2 (0:0)
0:1 (54.) Koita
0:2 (72.) Seiwald
LASK: Schlager - Stojkovic, Luckeneder, Ziereis, Renner - Michorl, Jovicic (83. Talowjerow) - Usor (85. Flecker), Horvath, Nakamura (74. Goiginger) - Mustapha (73. Taoui)
Salzburg: Köhn - Dedic (81. Van der Brempt), Solet, Pavlovic, Ulmer - Capaldo, Gourna-Douath, Gloukh (71. Kjaergaard), Seiwald - Koita (71. Okafor), Sesko (81. Adamu)
Gelbe Karten: Michorl bzw. Pavlovic, Dedic
Linz, Raiffeisen Arena, SR Kijas.

SCR Altach - SV Ried 1:2 (1:1)
1:0 ( 7.) Bähre
1:1 (34.) Gragger
1:2 (76.) Monschein
Altach: Jungdal - Ja. Jurcec (75. Abdijanovic), Strauss, Haudum (61. Nelson), Herold - Thurnwald (76. Aigner), Bähre, Jäger, Lazetic (61. Balic) - Bischof (79. Bukta), Nuhiu
 Ried: Wendlinger - Gragger, Lackner (66. Turi), Plavotic - Lutovac (65. Kronberger), Michael (66. Madritsch), Nutz, Pomer, Jurisic - Lang (71. Monschein), Mikic (71. Beganovic)
Gelbe Karten: Jäger, Nuhiu bzw. keiner
Altach, Cashpoint Arena, 4271 Zuschauer, SR Talic

Wolfsberger AC  - Austria Lustenau 0:1 (0:0)
0:1 (64.) Hugonet
WAC: Bonmann - Jasic, Oermann (86. Schifferl), Piesinger, Anzolin (86. Novak) - Taferner, Omic (74. Veratschnig), Kerschbaumer - Röcher (24. Bukusu), Baribo, Malone
 Lustenau: Schierl - Adriel, Hugonet, Grujcic - Anderson (86. Koudossou), Surdanovic (86. Gedikli), Grabher, Türkmen, Berger (71. Guenouche) - Fridrikas (76. Diaby), Cheukoua (71. Motika)
 Rote Karte: Piesinger (22./Notbremse)
Gelbe Karten: Kerschbaumer bzw. Fridrikas, Anderson
Wolfsberg, Lavanttal Arena, 3.076 Zuschauer, SR Altmann

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