Rapid besiegt WSG und schafft den Einzug in die Meisterrunde

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA: SK RAPID WIEN - WSG SWAROVSKI TIROL
Einseitig verlief das Duell mit der WSG, aber Burgstaller benötigte zehn Abschlüsse für ein Tor. Strunz hatte die Anspannung bei Rapid gelöst.

Spannend war es, obwohl Rapid gegen die WSG eine der besten Saisonleistungen ablieferte. Aber Guido Burgstaller benötigte gegen die Tiroler ausnahmsweise  viele Chancen. Am Ende feierten 19.400 Fans (der Tiroler Block war leer) ein völlig verdientes 2:0 und den fixen Einzug in die Meistergruppe.

 Burgstaller hatte  von Anfang an in hohen Touren gekurbelt, wurde von seinen Mitspielern gesucht und erarbeitete sich auch selbst Chancen. Zur Pause hielt der 33-Jährige bei unglaublichen sechs Torabschlüssen – aber bei null Treffern. Assistiert hatte zumeist Denso Kasius, der rechts viel Platz bekam und wie ein stürmender Außenverteidiger spielte. Links ging der gesperrte Jonas Auer hingegen  ab.

Burgstaller im Fokus Los ging es mit Schüssen von Burgstaller  (8., 11.). Bei den ersten beiden Top-Chancen des  Mittelstürmers warfen sich gerade noch WSG-Verteidiger in die Abschlüsse (26., 30.). Als Tormann Ferdinand Oswald einen Burgstaller-Kopfball nicht bändigen konnte, entdeckte der VAR ein Abseits (36.).

Mitten hinein in den immer größer werdenden Druck hatten die Wattener in Minute 43(!) den ersten (ungefährlichen) Abschluss. Es folgten noch zwei Sitzer für die Hütteldorfer. Nach einem – natürlich – Burgstaller-Kopfball vergab Patrick Greil den Abpraller (44.). Mit dem nächsten schönen Spielzug wurde der Spielmacher freigespielt, Greil versagten aber die Nerven – drüber (45.).

Startelf-Debüt nach dem Kreuzbandriss

Im defensiven Mittelfeld gab es zwei spannende Besetzungen: Dejan Petrovic spielte erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Mai 2022 von Beginn an für Rapid – und das gut. Der Slowene will sich für eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages empfehlen. 
Auf der Gegenseite gab Lukas Sulzbacher einen der beiden Sechser. Der Langzeit-Rapidler hatte unter Ex-Trainer Feldhofer als Rechtsverteidiger kein Land gesehen und reifte in Tirol zum wertvollen Mittelfeldspieler.

Zur Pause reagierte WSG-Trainer Silberberger auf das einseitige Geschehen, ersetzte das  4-2-3-1 durch das gewohnte 4-4-2, Sulzbacher rückte wieder auf die Seite – aber das gewohnte Muster blieb: Kasius-Flanke, Burgstaller vergibt aus fünf Metern (47.).
Zitterpartie Sollte bei diesem Chancenwucher die Siegesserie von  acht gewonnenen Pflichtspielen gegen die Wattener gar enden? 

Zittern

Die Nerven der 19.400 Rapid-Fans  wurden weiter strapaziert. Bei einem möglichen Rot-Foul an Joker Oliver Strunz deutete der sonst kleinliche Schiedsrichter Hameter auf „Ball gespielt“.

Der so oft Verletzte konnte weiterspielen – und traf. Nach Grüll-Assist schob  Strunz den Ball zum überfälligen 1:0 flach ins Eck (74.).

Silberberger warf mit vier gelernten Stürmern für sein bis zum Ende chancenloses Team alles nach vorne. Da kam Burgstaller noch zu seinem zehnten Abschluss, traf – und musste lange auf den VAR-Check warten. Diesmal passte alles, auch im fünften Heimspiel en suite konnte der Kärntner jubeln  (86.).

Mit dem 2:0 war klar: In Hütteldorf geht es mit der Meistergruppe weiter. Davor wartet ein Derby, bei dem der volle Druck bei der  Austria liegt. Denn die WSG könnte mit einem Sieg gegen Sturm noch in die Top-6 zurückkehren.

Klagenfurt ist wieder obenauf

Ein Vollblutstürmer kann schon ein Ruhekissen sein für eine Mannschaft und den Trainer. Wie gut, dass Austria Klagenfurt sogar über den Top-Torjäger der Liga verfügt im Kampf um die Top 6. Markus Pink kam, sah sich im gegnerischen Strafraum um und erzielte seinen 15. Saisontreffer mit Köpfchen. Nach einer Flanke von Blauensteiger  und dank staunender Beobachtung der Hartberger Abwehr (9.). Die Gäste aus Hartberg sind generell ein Lieblingsgegner der Kärntner, in drei Spielen hatten sie bisher den Klagenfurtern keinen einzigen Punkt weggenommen.

Die frühe Führung verlieh den Klagenfurtern keine Flügel, im Gegenteil, Hartberg wurde offensiv aktiver und fand auch gute Möglichkeiten durch Heil und Tadic vor. Klagenfurt war lediglich um Kontrolle über das Spiel bemüht und hatte Glück, dass die Effizienz der Gäste vor dem Tor zu wünschen übrig ließ. So hätte Sangare  im Finish den Ausgleich erzielen müssen, danach scheiterte Kriwak am überragenden Menzel. So mussten die 3.700 Zuschauer am Ufer des Wörthersees den emotionalen Wellengang bis zum Schlusspfiff ertragen, ehe die Austria über den  wichtigen 1:0-Sieg jubeln konnte. Klagenfurt sprang von Rang sieben auf fünf und hat die Meistergruppe in eigener Hand beim Gastspiel in Lustenau.

Rapid - WSG Tirol 2:0 (0:0)
1:0
(74.) Strunz
2:0 (86.) Burgstaller
Rapid: Hedl - Kasius (91. Schick), Sollbauer, Querfeld, Moormann - Petrovic (76. M. Oswald), Kerschbaum - Zimmermann (62. Strunz), Greil, Grüll (76. Bajic) - Burgstaller
WSG: F. Oswald - Ranacher (46. Sabitzer), Behounek, Stumberger, Schulz - Sulzbacher (89. Naschberger), Müller (89. Üstündag) - Rogelj, Ogrinec (65. Prica), Ertlthaler (80. Rinaldi) - Forst
Gelbe Karten: Burgstaller, Zimmermann, Kerschbaum bzw. Ranacher, Silberberger (Trainer), Sulzbacher
 Allianz Stadion, 19.400, SR Hameter
 

Klagenfurt - Hartberg 1:0 (1:0).
1:0 (9.) Pink
Klagenfurt: Menzel - Blauensteiner, Mahrer, Cvetko, Schumacher - Benatelli - Straudi (13. Jaritz), Wernitznig (83. Moreira), Irving (91. Gkezos), Rieder (91. Bonnah) - Pink
Hartberg: Sallinger - Kainz, Rotter, Steinwender, Pfeifer - Diakite (59. Fadinger) - Frieser, Avdijaj (14. Sangare), Heil, Prokop (71. Providence) - Tadic (59. Kriwak)
Gelbe Karten: Schumacher bzw. Frieser, Fadinger, Schopp (Trainer)
Klagenfurt, 28 Black Arena, 3.692 Zuschauer, SR Jäger.

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