Kampl führt Salzburg zu 4:0 über Ried

Kevin Kampl erzielte das 1:0 und das 3:0.
Nach zwei Ligapleiten in Folge feiert der Tabellenführer einen überzeugenden Heimsieg.

Im dritten Versuch hat es geklappt: Erstmals in der Ära von Trainer Roger Schmidt konnten die Salzburger ein Heimspiel gegen Ried gewinnen. Nach zwei Remis in der vergangenen Saison gab es am Sonntag einen 4:0-Erfolg – allerdings mit einem Schönheitsfehler: Das vorentscheidende 2:0 fiel aus Abseitsposition. Der Sieg des Tabellenführers war trotzdem mehr als nur verdient.

Schon früh hätte es 1:0 stehen müssen, doch Alan konnte einen Gebauer-Fehler nicht nutzen und gab dem Ried-Keeper die Chance für eine Parade (8.).

Salzburg fehlte die Führung, also wurde das Spiel eine zähe Angelegenheit, denn das Verteidigen machten die Rieder klüger als das Angreifen. Ein Kragl-Schuss (20.) blieb die magere Ausbeute der Offensivbemühungen der Gäste.

Die Spielminuten vergingen, Nennenswertes passierte nicht, also fiel eine überflüssige Unterstützungsaktion für einen Ex-Rieder Spieler noch mehr auf: „Free Kuljic“ stand auf dem einzigen Transparent, das die 400 Fans der Oberösterreicher aufgehängt hatten. Nach der Pause war dieses verschwunden.

Eine halbe Stunde war gespielt, dann passierte doch etwas: Mané schickte Kampl, der enteilte Schicker, umkurvte Gebauer und schob ein – 1:0 (31.).

Gut also für Salzburg, dass der Slowene nach seiner Zahn-OP doch rechtzeitig fit geworden war. Der Ausgeruhte hatte nach drei Wochen Pause Lust auf mehr, mit einem Schuss aus 25 Metern an die Latte Pech (36.).

Das 2:0 lag nun in der Luft einer immer einseitigeren Partie. Doch es fiel in der ersten Hälfte nicht, weil Mané aus kurzer Distanz über das Tor schoss (43.).

Nach dem Wechsel scheiterten Alan und Mané innerhalb weniger Sekunden im 1:1-Duell an Gebauer (57.). Deshalb blieb das Spiel, das schon längst hätte entschieden sein müssen, spannend.

Was die Stürmer nicht schafften, gelang einem Verteidiger: Schiemer lenkte einen Weitschuss von Klein unhaltbar ab, stand dabei allerdings im nicht geahndeten Abseits – 2:0 (66.).

Im nun sehenswerten Salzburger Offensivspiel ging Ried unter: Der überragende Kampl erhöhte auf 3:0 (72.), der starke Leitgeb stellte den Endstand her (74.).

„Wir können besser spielen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau“, resümierte Salzburg-Coach Schmidt. Ried-Trainer Angerschmid hatte bald einen Schuldigen für die Pleite gefunden – den Schiedsrichter: „Es wundert mich, dass man in einem Spiel so viele Fehlpfiffe machen kann.“

Red Bull Salzburg - SV Ried 4:0 (1:0)
Red Bull Arena, 8.255, SR Schörgenhofer

Tore:
1:0 (31.) Kampl
2:0 (66.) Schiemer
3:0 (72.) Kampl
4:0 (74.) Ch. Leitgeb

Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker, Ch. Leitgeb - Kampl (80. Meilinger), Berisha (46. Schiemer), Mane (75. Svento) – Alan

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, A. Schicker - Trauner, Kragl - Walch, Zulj (85. Aydogdu), Möschl (58. Perstaller) - Gartler (73. Vastic)

Gelbe Karten: Klein bzw. Hinum, Walch, Schicker, Kragl, Zulj, Riegler

Die Besten: Kampl, Mane, Hinteregger bzw. Gebauer

Tabelle

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir haben heute besonders in der ersten Halbzeit nicht perfekt gespielt. Aber nach der Pause war die Leistung viel geschlossener. Da haben wir gut kombiniert, viele Chancen kreiert und auch die nötigen Tore erzielt. Wir haben die Partie über weite Strecken dominiert und verdient gewonnen. Meine Mannschaft und nicht der Schiedsrichter hat das Spiel gewonnen. Das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen."

Kevin Kampl (Doppeltorschütze Salzburg): "Ich freue mich riesig, dass ich wieder auf dem Platz bin, das hat mich ziemlich gewurmt. In der ersten Hälfte haben wir es noch nicht so gemacht, wie wir uns das vorgestellt haben, aber die zweite Hälfte war richtig gut. Wir wollen den Fans immer zeigen, dass eine Mannschaft am Platz steht, die Freude am Fußball hat."

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Wir waren in der ersten Hälfte gut im Spiel. Dass wir nicht alles verteidigen können, wussten wir. Wir haben dann ein billiges 1:0 bekommen. In der Pause haben wir uns vorgenommen, kompakter zu stehen, und haben durch eine glasklare Fehlentscheidung das 2:0 erhalten. Das war spielentscheidend, da fehlt mir jeglicher Glaube. Es wäre sonst mehr möglich gewesen. Dann war auch die Gelbe Karte an Walch, der mir gegen Rapid fehlt, überzogen. Und vor dem 4:0 hat der Schiri ein klares Foul an Reifeltshammer nicht geahndet."

Kommentare