Junuzovic: "Wechsel ist positiv"

Junuzovic: "Wechsel ist positiv"
Im Flugzeug nach Wien spricht der künftige Deutschland-Legionär über die Austria und über seinen neuen Klub Bremen.

Freitag, 27. Jänner 2012, einer der bewegendsten Tage im Leben des 24-jährigen Zlatko Junuzovic. Nach dem Frühstück verabschiedete er sich von den Austria-Kollegen und verließ das Trainingslager im türkischen Lara.

Auf dem Flughafen von Antalya traf Junuzovic auf seine Salzburger Nationalteamkollegen Jantscher, Maierhofer und Leitgeb. Es hagelte Glückwünsche zum Transfer nach Bremen. Marcel Koller, Österreichs Teamchef war auch an Bord: "Eine tolle Herausforderung. Aber in Bremen weht ein anderer Wind als in Österreich."

Und Thomas Schaaf, sein neuer Coach, geizt nicht mit Vorschusslorbeeren: "Zlatko Junuzovic ist technisch versiert, ein guter Vorbereiter und schussstark. Mit seinem Spiel wird er unsere Möglichkeiten im Mittelfeld erweitern und bereichern."

Am Samstag reist Junuzovic nach Bremen, wo er bereits sein Debüt im Weserstadion gegen Leverkusen geben hätte sollen. Stattdessen wartet auf ihn der obligatorische medizinische Check, die Unterzeichnung eines Dreieinhalbjahresvertrags (geschätzte Ablösesumme zirka 700.000 Euro) und die offizielle Präsentation am Montag.

KURIER: Geht ein Traum für Sie in Erfüllung?
Zlatko Junuzovic: Ein Wechsel war immer mein Ziel. Ich habe in meiner Karriere einen Schritt nach dem anderen gemacht, dementsprechend meine Vereine ausgesucht. Das ist der nächste Schritt.

Donnerstagabend informierten Sie Austria-Sportdirektor Thomas Parits von Ihrer möglichen Abreise aus dem Trainingscamp. Wie hat er reagiert?
Er war bereits informiert und wusste, dass noch was passieren kann. Klar, war’s dann eine unangenehme Situation.

Ist der Deal schon unter Dach und Fach?
Ein Wechsel im Sommer ist seit einiger Zeit fix, jetzt hat’s eben schon im Winter geklappt.

Was ist in Ihnen beim Abschied von den Kollegen vorgegangen?
Es war nicht leicht, weil ich in der Mannschaft viele Freunde habe. Sie freuen sich für mich und wünschen mir Glück. Parits, Kraetschmer und Vastic haben die Situation beschrieben und positive Worte für mich gefunden. Da denkt man schon an die vergangenen zweieinhalb Jahre, den Spaß und die Erfolge. Um meine Kollegen tut es mir wirklich leid, auch um die Fans.

Ist der familiäre Klub Werder die richtige Adresse für den Schritt ins Ausland?
Sicher. Werder ist noch immer ein großer Verein. Da überlegt man doch nicht lange und trachtet nach einer Einigung. Es waren schon österreichische Größen in Bremen, ich bin stolz, mit so einem Klub in Verbindung gebracht zu werden.

Welche Positionen kommen in Bremen infrage?
Bei einer Mittelfeld-Raute sind es gleich drei. Links oder rechts auf der Seite oder zentral offensiv. Das kann natürlich von Vorteil sein.

Worauf stellen Sie sich in Bremen ein?

Für mich ist der vorzeitige Wechsel positiv, weil ich mich an das neue Umfeld gewöhnen kann. Ich weiß, es ist eine Herausforderung, ich muss täglich beißen und kämpfen.

Wie oft haben Sie sich bei Sebastian Prödl über Werder informiert?
Zuletzt nicht, vor einiger Zeit bei den Team-Treffen schon. Er hat mir viele allgemeine Dinge über Werder und Bremen erzählt. Da war sehr viel Positives dabei. Ich denke, es ist der richtige Schritt.

Sind Sie erleichtert, dass alles über die Bühne ist?
Wäre ich bei der Austria geblieben, hätte ich sicher noch mehr Druck. Jede Leistung hätte man viel genauer beobachtet und schärfer kritisiert. So ist alles klar.

Wie viele Gespräche gab es mit Werder-Sportdirektor Allofs und Trainer Schaaf?
Ich habe beide einmal in Düsseldorf getroffen und über alles Mögliche geredet. Das Gespräch war positiv und hat mir gleich ein gutes Gefühl gegeben. Sie wissen jetzt genau, wie ich bin, wie ich ticke.

Bleiben noch Ziele offen?

Natürlich. Ich will mich unbedingt durchsetzen und im Ausland auch eine Rolle spielen.

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