Janko: "Kritik höre ich nur über Umwege"

Janko: "Kritik höre ich nur über Umwege"
Marc Janko darf sich portugiesischer Meister nennen. Der Stürmer über den FC Porto, Sprachbarrieren und Kritiker.

Er ist der Meisterkicker von Porto. Nach drei österreichischen Meisterschaften mit Salzburg und einem niederländischen Cupsieg mit Twente feierte der 28-jährige Marc Janko mit dem FC Porto seinen fünften Triumph, den ersten Meistertitel im Ausland. Die große Feier steigt in Porto aber erst nach dem Heimspiel gegen Sporting Lissabon am kommenden Sonntag.

KURIER: Welchen Stellenwert hat dieser Titel für Sie?
Marc Janko: Er ist ganz speziell. Ich bin die zweite Saison im Ausland und habe den zweiten Titel gewonnen. Darauf bin ich stolz. Ich habe im Frühjahr meinen Beitrag dazu geleistet, das freut mich.

Geht es in den nächsten Jahren so weiter? Janko, der Titelsammler?
Generell kann man davon nicht ausgehen, wobei der FC Porto immer ein Titelkandidat ist. Die Grundlage für weitere Titel ist mit dem tollen Kader vorhanden, jetzt warten wir ab, wer im Sommer geht und kommt.

Wie sieht Ihre persönliche Bilanz nach vier Monaten in Portugal aus?
Sportlich war es in Ordnung. Ich bin zu meinen Einsätzen gekommen, habe immerhin fünf wichtige Tore erzielt. Aber es geht noch besser, vor allem, wenn endlich die Automatismen greifen. Ich hatte keine Zeit, mich mit den Kollegen richtig einzuspielen.

Was gilt es für Sie noch zu verbessern?
Die Sprache. Die muss ich schnell verbessern. Zwar lerne ich regelmäßig, aber Portugiesisch ist für mich nicht so leicht zu erlernen. Daher kann ich mit den Kollegen nur wenig in ihrer Muttersprache reden, das ist nicht gut. Ich möchte mich mit ihnen mehr persönlich befassen, sie besser verstehen können. Und das geht nun einmal nur über die Sprache.

Dennoch haben Sie Kritiker, die an Ihrem Können nach wie vor zweifeln. Wie gehen Sie damit um?
Natürlich würde ich mir wünschen, dass es anders wäre. Aber mir gegenüber äußert ja niemand explizit Kritik. Ich höre Kritik immer nur über Umwege, über dritte Personen oder die Medien. Daher weiß ich nicht, ob ich das ernst nehmen soll. Tatsache ist, dass ich durch meine Leistungen bei Salzburg zu Twente gekommen bin, dann von Twente zu Porto. Also kann ich nicht alles falsch gemacht haben, oder?

Sie gelten als Torjäger, der aber aufgrund seines Spielstils nicht in jede Mannschaft passt.
Kritik gehört zum Fußball dazu. Dafür spricht die Statistik durchaus für mich. Ich sehe das recht entspannt. Im Fußball sind für mich die Tore das Wichtigste. Diese Qualität bringe ich mit. Ich bin halt keiner, der sieben oder acht Verteidiger ausspielt. Wie gesagt, für mich sind das Nebengeräusche.

Das Abenteuer Twente ist am Ende doch recht flott zu Ende gegangen. Sehen Sie sich jetzt länger in Porto?
Im Fußball kann man nichts vorhersagen. Aber ich fühle mich in der Stadt und bei diesem Verein sehr wohl. Somit hätte ich nichts dagegen, die gesamte Vertragszeit hier zu bleiben.

Salzburg, Twente, Porto. Sind Sie am Höhepunkt angekommen?
Vielleicht. Porto ist ein Topklub. Und das nicht nur in Europa, sondern weltweit. Ich bin froh und stolz, hier spielen zu dürfen. Jetzt habe ich sogar die Meisterschaft geholt. Was in Zukunft kommt, kann ich nur teilweise beeinflussen, den Rest lasse ich einfach auf mich zukommen.

Ende Mai kommt das Nationalteam auf Sie zu mit zwei Länderspielen. Was nehmen Sie sich vor?
Zuletzt war eine Tendenz nach oben zu erkennen, die wollen wir weiter führen. Wir brauchen positive Ergebnisse.

Was wäre positiv?
Zwei Siege natürlich. Ich will die gute Saison mit zwei Erfolgen im Team auch gut abschließen. Außerdem müssen wir als Mannschaft weiter zusammenrücken, noch mehr eine Einheit werden. Die Abläufe im Spiel müssen automatisiert werden.

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