Jahrmarkt der Eitelkeiten: ÖFB-Teamchefsuche wird zum Kasperltheater

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Kaum tritt die Suche nach einem neuen Teamchef in die finale Phase ein, mehren sich die Wortmeldungen, meist sind sie entbehrlicher Natur.

Es gibt Gesetzmäßigkeiten auf dieser Welt, die den Menschen Halt geben. Dass die Sonne beispielsweise im Osten auf- und im Westen untergeht. Oder dass im Zuge einer Teamchefsuche die Landeschefs im ÖFB-Präsidium einen Jahrmarkt der Eitelkeiten veranstalten und ihr Gremium damit ad absurdum führen. Es ist wie das Amen im Gebet, auch so eine Gesetzmäßigkeit.

Kaum tritt diese Suche in die finale Phase ein, mehren sich die Wortmeldungen, meist sind sie entbehrlicher Natur. Da echauffiert man sich darüber, dass eine informative Sitzung des Präsidiums abgesagt wird, weil der Sportdirektor aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen kann. Dabei war dessen Expertise zur Teamchefsuche Grundlage der Sitzung.

So setzten sich die zwei Lager separat zusammen und lästerten über das jeweils andere, wobei in der ÖFB-Spitze ein klares Ost-West-Gefälle zu erkennen ist.

Verstaubter Apparat

In der internen Kritik steht Präsident Gerhard Milletich und dessen Art, Dinge zu kommunizieren und voranzutreiben. Er war im Herbst 2021 bei der Wahl zum ÖFB-Präsidenten der interne Kandidat, der sich letztlich erst im zweiten Wahlgang durchsetzte. Wer hat nun Revolution und Veränderung erwartet? Es sei dahin gestellt, ob der externe Kandidat Roland Schmid die Lösung aller Probleme gewesen wäre, allerdings hätte er jenen frischen Wind gebracht, um den verstaubten Apparat endlich einmal durcheinander zu wirbeln.

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Und so wird eben wieder einmal ein Kasperltheater aufgeführt. Mit einem Landespräsidenten, der aus der zweiten Reihe zündelt und sich dann umdreht, wenn der Laden tatsächlich zu brennen beginnt. Oder mit einem, der den Sportdirektor in der Verantwortung sieht, aber gleichzeitig beleidigt ist, wenn er nicht informiert wird. Die Groteske: Die ÖFB-Statuten können nur mit Zustimmung der Landespräsidenten geändert werden. Doch dann würden sie Macht und Mitsprache verlieren.

Es ist daher höchst an der Zeit, das Kasperltheater endlich vom Spielplan zu streichen.

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