"In der Hölle": Reaktionen auf die Pleite von Europameister Italien
Im vergangenen Sommer hatte das ganze Land noch seinen Fußball-Helden zugejubelt, nachdem Italien den Europameistertitel geholt hatte. Einige Monate später ist die riesige Euphorie einer großen Ernüchterung gewichen. Nach der 0:1-Blamage gegen Nordmazedonien verpasst der vierfache Weltmeister Italien zum zweiten Mal in Folge eine Endrunde.
In der stolzen Fußball-Nation herrscht blankes Entsetzen. Die italienischen Medien lassen kein gutes Haar an der Squadra Azzurra, das zeigen auch die Schlagzeilen der Sport-Tageszeitungen.
"Italien in der Hölle", schreibt der Corriere dello Sport. Kritisiert wird, dass die italienische Nationalmannschaft selbst gegen einen schwachen Gegner nicht reüssieren konnte und zum wiederholten Male in der Offensive die Treffsicherheit vermissen ließ. Dass Italien erneut eine WM verpasst, sei schlicht eine "Katastrophe"
Die Zeitung Tuttosport fand nur ein Wort für die Schmach: "Noooooooo" war dort zu lesen, Italien würde einen "blauen Albtraum" erleben. In der Gazzetta dello Sport meldete sich der frühere Nationaltrainer Arrigo Sacchi zu Wort. Der 75-Jährige forderte ein radikales Umdenken.
In seinen Augen sei der italienische Fußball „kulturell rückständig, es gibt keine neuen Ideen. Die anderen Nationen entwickeln sich, wir sind auf dem Stand von vor 60 Jahren geblieben."
Ende für Mancini?
Einige rufen derweil schon einen Neustart aus. Teamchef Roberto Mancini, der bis vor wenigen Monaten noch der umjubelte Held war, steht in der Kritik und wohl vor dem Abschied, wie die italienischen Zeitungen glauben. In Italien werden bereits Fabio Cannavaro und Marcello Lippi als Nachfolge-Tandem genannt. Die beiden verbindet der WM-Titel 2006 in Deutschland: Cannavaro war damals der Abwehrchef, Lippi der Teamchef.
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