Im Nationalteam wird es wieder lustig

Im Nationalteam wird es wieder lustig
Nach drei Länderspielen ohne Unruheherd sorgt Constantini mit der Nominierung von Arnautovic wieder für Action.

Dietmar Constantini bereitet sich offensichtlich schon auf die Wintersaison vor. Denn seine Linienwahl in Sachen Personalpolitik erinnert abermals an einen Slalom. Nach drei Länderspielen ohne Unruheherd Marko Arnautovic ist es für den Teamchef an der Zeit, wieder für Action innerhalb der Mannschaft zu sorgen. Er berief den Bremen-Legionär nach zwei guten Auftritten für die Länderspiele gegen Deutschland und die Türkei verspätet ein.

Und er ignoriert damit den Umstand, dass einige Führungsspieler des Teams in letzter Zeit erleichtert waren über die Abwesenheit des Exzentrikers, der nach dem 0:2 in der Türkei Stefan Maierhofer verbal unter der Gürtellinie attackiert hatte, im Anschluss mit Emanuel Pogatetz und Jürgen Macho in der Kabine aneinander gekracht war und in Folge nicht mehr in den Kader einberufen wurde.

Reinigung

Hinter vorgehaltener Hand äußerten Legionäre zuletzt beim August-Länderspiel in Klagenfurt ihre Freude über das Ende der Gruppenbildung, für die vor allem Arnautovic gesorgt hat. Die Mannschaft hätte sich daraufhin einem Selbstreinigungs-Prozess ohne Zutun des Teamchefs unterzogen.

Immerhin hatte Arnautovic mit seinen Scherzen und seiner übertrieben lockeren Einstellung zu seinem Beruf vor allem junge Spieler wie Alaba, Kavlak, Dragovic oder Pehlivan nicht nur beeindruckt, sondern auch irritiert und abgelenkt.

Jetzt kehrt Arnautovic zurück nach Bad Tatzmannsdorf. Dort nützte er damals im März all jene Freiheiten schamlos aus, die ihm gewährt wurden. Dort bereitete sich das Team auf das Spiel des Jahres gegen Belgien eine Woche lang mit teilweise chaotischem Trainingsplan vor, sodass sich belgische Journalisten über das Fehlen von taktischen Einheiten wunderten.

Die Folge waren dementsprechende Ergebnisse: Österreich vergeigte mit zwei 0:2-Niederlagen gegen Belgien und Türkei die Chance auf die EM 2012.

Schluss mit lustig?

Diesmal will man sich im Burgenland für das Spiel gegen Deutschland am Freitag in Schuss bringen. Die Vorzeichen sind ganz andere als vor dem Heimspiel gegen Belgien, Österreich hat nicht viel zu verlieren, kann eigentlich nur gewinnen. Das erste Training steigt Montagvormittag, fehlen werden die Legionäre Fuchs, Baumgartlinger, Scharner und Pogatetz, die im Laufe des Tages zum Team stoßen.

Mit der zuletzt durchaus missglückten Pressekonferenz zur Kaderbekanntgabe sorgte das Trainerteam nicht nur für Gesprächsstoff und Unterhaltung, sondern bewies auch, dass es den Anforderungen des Jobs in manchen, nicht unwesentlichen Details einfach nicht genügt. Durch die Einberufung von Arnautovic ist Unterhaltung garantiert. Vielleicht kann er dem Team diesmal auch sportlich helfen.

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