Arnautovic gegen Herzog
In den nun historischen 103 Länderspielen gelangen dem Offensiv-Mann 33 Tore und 25 Vorlagen. Im Schnitt traf Arnautovic also fast in jedem dritten Spiel. Die meisten Tore gelangen ihm 2019 und 2021, als er je sechs Treffer im Länderspieljahr erzielte. Im Schnitt absolvierte er zudem 78,05 Minuten pro Einsatz. 2022 hält der 33-Jährige bei durchschnittlich knapp 60 Spielminuten in sieben Länderspielen, sowie je einem Tor und einer Vorlage.
Andreas Herzog war im Vergleich dazu im Schnitt rund fünf Minuten kürzer auf dem Feld. Der mittlerweile 54-Jährige hatte seine beste Phase im ÖFB-Team zwischen 1995 und 2002. Was seine Torausbeute angeht kann er allerdings nicht mit Arnautovic mithalten, Herzog traf insgesamt 25 Mal. Dazu steuerte er elf Assists bei, auch da hat Arnautovic das bessere Ende für sich.
Nach 16 Jahren im Nationalteam wies Herzog schließlich eine Erfolgsquote von 35,92 Prozent auf. 37 Siegen standen am Ende 43 Niederlagen und 23 Unentschieden gegenüber. Arnautovic entscheidet auch dieses Duell für sich, er hält bei bislang 46 Erfolgen mit dem ÖFB-Team (44,66 Prozent).
Auf der großen Bühne
Dabei hat der Bologna-Stürmer sogar mehr Pflicht- als Testspiele in den Beinen: In Summe kommt er auf 70 Partien in der EM- und WM-Qualifikation sowie in der Nations League und bei EM-Endrunden. Dem gegenüber stehen 33 Freundschaftsspiele. Herzog absolvierte 40 Testspiele, dazu kommen etwa 37 Einsätze in der WM-Quali. Aber: Im Gegensatz zu Arnautovic hat der ehemalige Admira-Trainer sechs Spiele auf der großen WM-Bühne in der Vita stehen.
Zu Beginn der Karriere von Marko Arnautovic sah es jedenfalls nicht unbedingt danach aus, als würde das einstige "Enfant terrible" 14 Jahre später zum Rekordspieler im Nationalteam werden. In den ersten drei Jahren spielte der Wiener beim ÖFB nur eine untergeordnete Rolle. So absolvierten zwar sowohl Arnautovic als auch Herzog ihr erstes Länderspiel mit 19 Jahren, Zweiterer war in der Folge aber gleich fixer Bestandteil der Nationalmannschaft.
Arnautovic hatte hingegen etwas Startschwierigkeiten, wie auch die folgende Grafik (Das Rennen um den ÖFB-Rekord) zeigt: Erst mit 26 Jahren hatte er erstmals mehr Länderspiele absolviert als Herzog im selben Alter. Mit heute 33 Jahren zog er mit der ÖFB-Legende gleich, Herzog war beim letzten seiner 103 Partien aber bereits 34 Jahre alt. Arnautovic stellte die Bestmarke also sogar ein Jahr früher ein.
Alaba im Windschatten
Hinter Arnautovic und Herzog hat wohl Real-Star David Alaba die besten Chancen, künftig neuer Rekordspieler zu werden. Zwar hält Verteidiger Aleksandar Dragovic bei bereits 100 Länderspielen, der 31-Jährige spielt unter Teamchef Ralf Rangnick aktuell aber keine Rolle. Ganz im Gegensatz zu Kapitän Alaba, der erst im Sommer seinen 30. Geburtstag feierte und schon 95 Partien für den ÖFB absolvierte. Bleibt er verletzungsfrei, wird er seinen Kumpel Arnautovic wohl in wenigen Jahren ablösen.
Was Arnautovic wohl, wie auch der Rekord, nicht so wichtig sein wird. Dabei könnte sich der 33-Jährige in den nächsten Jahren sogar noch eine weitere Rekordmarke beim ÖFB sichern. Denn der Stürmer liegt mit derzeit 33 Länderspiel-Treffern auf dem dritten Rang der ewigen Torschützenliste. Auf Hans Krankl fehlt Arnautovic nur noch ein Volltreffer, Rekordschütze Toni Polster ist mit 44 Toren etwas außer Reichweite.
Aber auch diese Bestmarke ist Arnautovic durchaus zuzutrauen. Seine Treffsicherheit stellt er aktuell ja auch bei Bologna Woche für Woche unter Beweis. Dort hält er bei sechs Toren in sieben Saisonspielen.
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