Hilfe für Rapid? Im Meister-Poker müssen Karten auf den Tisch

Hilfe für Rapid? Im Meister-Poker müssen Karten auf den Tisch
Zwei aus Vier: Wird ausgerechnet die Austria Rapid retten? Muss Sturm noch zittern? Behält der WAC die Nerven?

Einen großen Gewinner gibt es bereits vor dem Anpfiff der 22. und letzten Runde vor der erstmaligen Teilung in Meister- und Qualifikationsgruppe: Die Bundesliga hat mit dem neuen Modus viel riskiert und unüberbietbare Spannung geerntet. Zwei aus vier lautet ab 17 Uhr das Motto. Wer schafft’s?

Einfach erklärt: Der neue Bundesligamodus

Ein KURIER-Überblick:

- Wolfsberg ist sicher oben, wenn daheim gegen die im Frühjahr noch makellose Admira gepunktet wird.

Im Fall einer Niederlage könnte der WAC in den Top 6 bleiben, muss aber nicht. „Ich traue Rapid einen hohen Sieg gegen Hartberg zu, und ich traue Sturm zu, gegen die Austria zu gewinnen“, rechnet Trainer Christian Ilzer. Und: „Wenn es in der 80. Minute 1:1 steht, werden wir nicht all in gehen, um zu siegen.“ Der Poker könnte also Nervenstärke erfordern.

Trainer Christian Ilzer ist mit seiner Truppe gut unterwegs

KURIER-TIPP: Der WAC hat die letzten sieben Liga-Spiele nicht gewonnen, aber nur zwei davon verloren. Und ein Remis daheim gegen Admira reicht. Trotz der Zitterpartie, aber wegen der guten Ausgangsposition gibt es:

Top-6-Chance: 4 von 5 Sterne

 

- Sturm Graz ist sicher oben, wenn die Steirer gewinnen.

„Wir haben es in der Hand, das ist positiv. Da müssen wir zugreifen“, sagt daher Kapitän Stefan Hierländer. 14.500 Karten sind verkauft, Sturm hofft auf ein volles Haus (16.200). Für die Austria geht es um die Punkte nach der Teilung. Bei einem Remis hätte die Austria 31 Zähler, nach der Halbierung 15 und würde später bei Punktegleichheit vorgereiht gegenüber einem Verein, dessen Punkte nicht abgerundet worden sind.

Die Wiener wollen im ersten Spiel unter Interimstrainer Robert Ibertsberger anders auftreten als zuletzt, das spielerische Element soll forciert werden.

Hilfe für Rapid? Im Meister-Poker müssen Karten auf den Tisch

„Wir brauchen einen kompletten Neuanfang. Die Spieler für diesen haben wir“, bringt es Verteidiger Michael Madl auf den Punkt. „Das zuletzt war nicht das wahre Gesicht der Austria“, sagt auch Sturm-Trainer Roman Mählich. Für die Grazer wäre das Finanz-Minus in der Quali-Gruppe das zweithöchste nach Rapid.

KURIER-TIPP: Sturm ist über dem Strich, die Verfolger müssen gewinnen, um die Grazer von dort verdrängen zu können. Das ist der leichte Vorteil gegenüber den Rapidlern, von deren Ausrutscher in Mattersburg die Mählich-Truppe profitiert hat.

Top-6-Chance: 3,5 von 5 Sterne

 

- Rapid muss gewinnen, um die Chance auf die Meistergruppe zu wahren, braucht aber Schützenhilfe.

Am einfachsten von der Austria mit einem Sieg in Graz. Würde die Austria ein Remis schaffen, muss Rapid fünf Tore auf die Steirer aufholen. Gewinnt hingegen die Admira in Wolfsberg 1:0, bräuchte Rapid ein 4:0 gegen Hartberg, um die Kärntner doch noch zu überholen.

Anders als in Mattersburg, als sich die Rapidler vor dem 1:2 nicht darüber informieren ließen, dass ein Punkt die Lage immens verbessert hätte, werden diesmal die Zwischenstände zu Trainer und Spielern weitergegeben. „Wir werden offensiv beginnen, aber nicht mit neun Mann angreifen, weil die Balance wichtig ist“, kündigt Didi Kühbauer an.

Hilfe für Rapid? Im Meister-Poker müssen Karten auf den Tisch

Wenn im Finish das Torverhältnis entscheiden sollte, will der Trainer alles riskieren: „Dann würden wir auf Teufel komm’ raus stürmen.“

KURIER-TIPP: Siegzwang und die Hoffnung auf einmal Schützenhilfe mittels Auswärtssieg (Admira, Austria) oder zumindest einen Punkt (Austria) und einen eigenen Kantersieg – das schmälert die Chance gegenüber dem WAC und Sturm deutlich.

Top-6-Chance: 2,5 von 5 Sterne

 

- Mattersburg muss beim SKN gewinnen und bräuchte zusätzlich einen Austria-Sieg in Graz sowie (zumindest) einen Hartberg-Punkt bei Rapid. Nur der Vollständigkeit halber: Bei einem Remis von Sturm müsste St. Pölten 11:0 geschlagen werden. Gewinnt die Admira 1:0 in Wolfsberg, bräuchten die Burgenländer ein 9:0 in St. Pölten, um die Kärntner zu überholen.

„Mir kommen die Tränen, wenn ich an den Herbst denke“, sagt Trainer Klaus Schmidt und denkt an die Schlussminuten bei zwei Partien: Der verschossene Elfer beim 2:2 gegen die Admira, das Gegentor in der Nachspielzeit zum 1:2 in Salzburg.

Und dann gibt es noch einen Aspekt, der nach dem Schlusspfiff spannend werden dürfte: Die Mattersburger, die diese Saison selbst einen neuen Coach bekommen haben, könnten den neunten Trainerwechsel der Saison herbeiführen.

Hilfe für Rapid? Im Meister-Poker müssen Karten auf den Tisch

Die Zukunft von Ranko Popovic in St. Pölten ist mehr als ungewiss, die fünfte Niederlage in den jüngsten sechs Pflichtspielen würde für Popovic nach nur fünf Monaten wohl das Aus beim SKN bedeuten.

KURIER-TIPP: Sieben Punkte in den drei Frühjahrsspielen haben Mattersburg bis zur letzten Runde im Rennen gehalten. Ein Achtungserfolg, allerdings braucht es heute zu viele Schützenhelfer.

Top-6-Chance: 0,5 von 5 Sterne

Kommentare