Deutschland: Ein Weltmeister, der mit der WM nichts zu tun haben will
Als Deutscher hat man es nicht leicht bei dieser Weltmeisterschaft in Katar. Die überschaubaren Sympathiewerte haben vor dem Auftaktspiel am Mittwoch gegen Japan (14 Uhr MEZ) ausnahmsweise nichts mit dem legendären Ausspruch der englischen Fußball-Ikone Gary Lineker zu tun, wonach am Ende immer Deutschland gewinnt. Man versteht die Deutschen derzeit nicht am Persischen Golf.
Einerseits machen die deutschen Konzerne seit Jahren gute Geschäfte in Katar, andererseits lässt das mächtige EU-Land mitsamt seines Fußballverbandes kaum eine Möglichkeit aus, sich von diesem Turnier in der Wüste zu distanzieren. Bis heute macht sich der vierfache Weltmeister stark dafür, dass der Weltverband einen Entschädigungsfonds einrichten möge für Arbeiter, die auf den WM-Baustellen Schaden genommen haben. Schlimmer als das Schweigen der FIFA darauf waren für viele nur die zynischen Kommentare des Gastgeberlandes, man wisse nicht, für wen dieser Fonds bestimmt sein soll.
Kaum mehr Freude bereitete Katar das internationale Echo jener ZDF-Doku, in der ein offizieller WM-Botschafter des Landes Homosexualität mit einer geistigen Verwirrung verglich.
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