Hasenhüttl nach Niederlage in Dortmund: "Riesensauerei"

Ingolstadt-Trainer Ralph Hasenhüttl war sauer.
Die Fehlentscheidungen zugunsten des BVB lassen die Rufe nach dem Videobeweis wieder lauter werden.

Für Thomas Tuchel war es "absolutes Glück", für Ralph Hasenhüttl eine "Riesensauerei". Die strittigen Entscheidungen von Guido Winkmann beim 2:0 von Dortmund über Ingolstadt sorgten für eine lebhafte Diskussion der Trainer. Zum Leidwesen des Ingolstädter Coaches schlüpfte der Referee neben dem zweifachen Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang in die Rolle des Hauptdarstellers - zugunsten des BVB.

Selbst lange nach dem Abpfiff ließ Hasenhüttl noch immer mächtig Dampf ab: "Wenn wir heute einen Spielleiter gehabt hätten, der nur halb so gut gewesen wäre wie wir, dann hätten wir garantiert etwas mitnehmen können", schimpfte der Steirer.

"So viel Dummheit muss eigentlich bestraft werden"

Hasenhüttl nach Niederlage in Dortmund: "Riesensauerei"
Football Soccer - Borussia Dortmund v FC Ingolstadt - German Bundesliga - Signal Iduna Park, Dortmund , 30/01/16 FC Ingolstadt's Ramazan Oezcan reacts to assistant referee Arno Blos (L). REUTERS/Ina Fassbender DFL RULES TO LIMIT THE ONLINE USAGE DURING MATCH TIME TO 15 PICTURES PER GAME. IMAGE SEQUENCES TO SIMULATE VIDEO IS NOT ALLOWED AT ANY TIME. FOR FURTHER QUERIES PLEASE CONTACT DFL DIRECTLY AT + 49 69 650050
Vor allem die skurrile Szene nach dem aus einer Abseitsposition erzieltem 1:0 von Aubameyang erhitzte die Gemüter. Denn der eigentlich irreguläre Treffer war Sekunden später auf einer Leinwand im Stadion zu sehen. Wutentbrannt, aber vergeblich wies FCI-Torhüter und ÖFB-Teamgoalie Ramazan Özcan den überforderten Winkmann auf die entlarvenden Bilder hin. "Dortmund war so clever und hat das Tor über die Video-Leinwand gezeigt. So viel Dummheit muss eigentlich bestraft werden", befand Innenverteidiger Marvin Matip.

Nach dem Spiel räumte der Schiedsrichter zumindest seinen Fehler beim BVB-Führungstreffer ein, verwies aber auf die Regeln. "Fakt ist, es ist Abseits. Selbst wenn ich das Abseitstor auf der Leinwand gesehen hätte, dann hätte ich es nicht zurücknehmen dürfen. Es war eine Tatsachenentscheidung."

Nach großem Kampf gegen den Favoriten fühlten sich die Gäste um den verdienten Lohn gebracht. Nach ihrer Einschätzung beurteilte der Schiedsrichter zwei weitere wichtige Situationen falsch. Bei einer Abwehraktion des Dortmunder Weltmeisters Mats Hummels in höchster Not gegen Dario Lezcano in der 26. Minute entschied er nicht auf Elfmeter. Zudem pfiff er ein Eigentor von Hummels (66.) wegen eines angeblichen Foulspiels von Lezcano zurück.

Tuchel für Videobeweis

Tuchel zeigte Mitgefühl mit den frustrierten Ingolstädtern. "Ich finde, dass das Abseitstor von Aubameyang unstrittig ist und wir dabei absolut Glück haben." Doch so ganz wollte der BVB-Coach die Einschätzung seines Kollegen nicht teilen: "Die anderen beiden Situationen waren keine Fehlentscheidungen. Sie können auch anders ausgelegt werden."

Gleichwohl machte sich Tuchel - wie Hasenhüttl - für die Einführung des Videobeweises stark: "Ich bin absoluter Befürworter, jedes Tor zu überprüfen. Ich finde es unerträglich, dass die Vier, die das Spiel leiten, es nicht wissen. Aber jeder, der ein Smartphone dabei hat, weiß es zehn Sekunden später."

In Bremen ging es auch ohne Schiedsrichter-Fehlentscheidungen turbulent zu. Werder lag gegen Hertha BSC bereits 0:2 und 1:3 zurück, holte aber noch ein 3:3. In der Euphorie über den kaum mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn ließ sich Coach Viktor Skripnik zu einem bemerkenswerten Versprechen hinreißen. "Diese Mannschaft steigt nicht ab", sagte der Ukrainer.

"Für die Moral ist das perfekt. Kompliment an die Jungs. Es ist Wahnsinn, was die leisten", so Skripinik weiter. Allerdings stehen die Norddeutschen noch immer auf dem Relegationsplatz, obwohl sie nach einer schlechten Hinrunde zum Rückrundenauftakt gegen die Spitzenteams Schalke und nun Hertha schon vier Punkte holten.

Ergebnisse, Tabelle

Kommentare